Die tägliche, systemarische und kontinuierliche Arbeit der Partei der Arbeiterklasse unter den Massen

Wie Lenin oft betonte: „Das Grundproblem jeder Revolution ist die Frage der Staatsmacht“[1].  Die Organisation der Arbeiterklasse als herrschende Klasse durch die Ergreifung der politischen Macht ist die Voraussetzung für die Errichtung der neuen Gesellschaftsordnung (kommunistische Gesellschaft), durch die sie emanzipiert werden soll. Deshalb muss der Befreiungskampf der Arbeiterklasse zuallererst ein politischer Kampf sein, der sich auf die Ergreifung der Staatsmacht konzentriert, und das Bewusstsein der Arbeiter muss sich auf die Ebene des politischen Bewusstseins erheben. Die Schaffung und Reifung der objektiven Bedingungen allein reichen für den Sieg der Revolution und die Machtergreifung durch die Arbeiterklasse nicht aus, es müssen auch die subjektiven Bedingungen geschaffen und vorbereitet werden. Die subjektiven Bedingungen reifen nicht von selbst. Die Partei ist sowohl das wichtigste Element als auch der Wegbereiter der subjektiven Bedingungen für die Revolution.

Da die Positionen der Länder im kapitalistisch-imperialistischen System, das Niveau und die Form der Entwicklung des Kapitalismus und dementsprechend die Beziehungen und Widersprüche zwischen den verschiedenen sozialen Klassen, die Bedingungen des Klassenkampfes usw. unterschiedlich sind, unterscheiden sich auch die dringenden Aufgaben der Arbeiterklasse, die Strategie und Taktik, die zu verfolgen sind, je nach Land und Zeit. Die zu stürzende Klasse (oder das Klassenbündnis), die Verbündeten der Arbeiterklasse, die zu neutralisierenden und zu gewinnenden Kräfte (die Haupt- und Reservekräfte der Revolution) sind von Land zu Land unterschiedlich. Die Organisation der Arbeiterklasse als herrschende Klasse durch die Machtergreifung und der Aufbau der kommunistischen Gesellschaft hängen jedoch davon ab, dass die Arbeiterbewegung unter den komplexen und sich ständig verändernden Bedingungen des Klassenkampfes nicht die Orientierung verliert, sich durch eine richtige Strategie und taktische Linie weiterentwickelt, die Unterstützung anderer unterdrückter und ausgebeuteter Klassen erhält und ihre Bewegung anführt und die schwankenden gesellschaftlichen Kräfte neutralisiert. Deshalb beinhaltet die Vorbereitung der Revolution und des subjektiven Faktors die Vorbereitung der Arbeiterklasse sowie ihrer Verbündeten in jeder historischen Periode, ihre Gewinnung für den revolutionären Kampf und die Entwicklung ihrer Bewegung mit einer richtigen Linie.

Wie die historische Erfahrung gezeigt hat, kann die Arbeiterklasse diese Aufgaben nicht im engen Bereich der spontanen Bewegung bewältigen. Die Voraussetzung für ihre Verwirklichung ist die Verschmelzung der revolutionären Theorie mit der Arbeiterbewegung und der Fortschritt ihrer Aktion und ihres Kampfes unter der Anleitung dieser Theorie.

Nur eine Partei, die mit der revolutionären Theorie ausgestattet ist, kann die richtige Strategie und Taktik entwickeln und die notwendige Arbeit zur Vorbereitung der subjektiven Bedingungen für die Revolution in den breitesten Massen organisieren. Die Arbeiterklasse kann ihr Ziel, die Beendigung der Herrschaft des Kapitals, nicht erreichen, wenn die Partei nicht die wachsenden Teile der Arbeiterklasse, die die Hauptkraft der Revolution sind, sowie die anderen unterdrückten und ausgebeuteten Klassen – die hauptsächlich aus dem städtischen und ländlichen Halbproletariat, der armen Bauernschaft und den unterdrückten Völkern sowie ihren Frauen und Jugendlichen bestehen -, die zu den treibenden Kräften der Revolution gehören, die Reservekräfte, die von Land zu Land wechseln können, für den revolutionären politischen Kampf gewinnt. Das Vorhandensein und die Entwicklung einer starken Arbeiterbewegung unter der Führung ihrer Partei ist auch eine Voraussetzung dafür, dass alle unterdrückten und ausgebeuteten Massen gewonnen werden und ihr gemeinsamer Kampf auf der richtigen Linie voranschreitet.

Die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse muss die Arbeiterklasse und das Volk im Kampf gegen die Kapitalistenklasse organisieren und führen. Die Kapitalistenklasse hat die politische Macht inne und organisiert den Staat als Instrument ihrer Hegemonie und zum Schutz ihrer Interessen.

Der kapitalistische Staat ist der Ausdruck der Diktatur der Bourgeoisie über die Arbeiterklasse und alle werktätigen Klassen. Diese Diktatur nimmt verschiedene Formen an, zum Beispiel die liberale Demokratie, autoritäre Regime, reaktionäre Formen unter der Führung neoliberaler, sozialdemokratischer und faschistischer Regierungen sowie Militärdiktaturen. Unabhängig davon, welche Form die kapitalistisch-imperialistische Hegemonie annimmt, muss die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse der entschlossenste Kämpfer für die tägliche Konfrontation der Arbeiterklasse und anderer werktätiger Klassen mit dem kapitalistischen Staat und seiner Politik sein, für die Erringung von Freiheit und Demokratie, gewerkschaftlichen und politischen Rechten gegen Unterdrückung und Tyrannei. Sie muss sich der Reaktion und dem Faschismus unter allen Bedingungen widersetzen. Sie muss die Banner des Kampfes für nationale Souveränität und gegen die imperialistische Vorherrschaft in abhängigen Ländern hochhalten.

Im gewerkschaftlichen Kampf, im politischen Kampf für Freiheit und Demokratie, in der Entlarvung des Kapitalismus mit all seinen Übeln und Ungerechtigkeiten und in der Verbreitung und Förderung des Sozialismus und seiner materiellen und moralischen Grundlagen, wie Klassensolidarität und Kollektivismus, wird die Arbeiterklasse unter der Führung ihrer revolutionären Partei Fortschritte machen, indem sie den wissenschaftlichen Sozialismus begreift und verinnerlicht.

Wir leben im Zeitalter des Imperialismus und der proletarischen Revolutionen. Die Vorherrschaft des kapitalistisch-imperialistischen Systems ist von weltweiter Bedeutung. Trotz der vorübergehenden Niederlage des Sozialismus sind die objektiven Bedingungen für den Kampf um die Emanzipation der Arbeiterklasse und die Beendigung der Herrschaft der Bourgeoisie und des Imperialismus, die sich aus der Existenz des Kapitalismus ergeben, überall auf dem Planeten vorhanden.

Der Kampf gegen den kapitalistischen Imperialismus erfordert die nationale und internationale Einheit der Arbeiterklasse, die die Bourgeoisie und der Imperialismus zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen versuchen, sowie ihre Einheit mit den unterdrückten Völkern; er erfordert die Vereinigung des Kampfes des Proletariats der fortgeschrittenen kapitalistischen Länder mit dem Kampf der Arbeiter und Völker der abhängigen Länder.

I. DIE VERSCHMELZUNG DES SOZIALISMUS MIT DER ARBEITERBEWEGUNG

1. Wie Lenin betonte, ist die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse die „Verbindung der Arbeiterbewegung mit dem Sozialismus“, allerdings nicht mit irgendeinem Sozialismus, nicht mit dem bürgerlichen oder kleinbürgerlichen Sozialismus, sondern mit dem proletarischen Sozialismus, mit dem marxistischen Sozialismus. Die beiden Elemente dieser Einheit – die Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus und der Arbeiterklasse – haben, was ihre historische Voraussetzung betrifft, eine gemeinsame Grundlage, aber sie entstehen und entwickeln sich getrennt voneinander.

2. In jedem Land sind diejenigen, die zuerst mit dem Marxismus in Berührung kommen und die Möglichkeit haben, ihn systematisch zu erlernen, in der Regel die gebildeten Teile der Gesellschaft, die alle Arten von wissenschaftlichen Kenntnissen erwerben, erlernen und anwenden können. Unter ihnen gibt es einige, die auf der Suche nach einer neuen Welt, einer neuen Gesellschaftsordnung ohne Klassen und Ausbeutung sind, und sie neigen dazu, diese Theorie zu lernen und umzusetzen. Deshalb, so Lenin, „hat es in jedem Land eine Periode gegeben, in der die Arbeiterbewegung getrennt vom Sozialismus existierte, beide gingen ihren eigenen Weg“. Und solange sie sich getrennt voneinander entwickelten und nicht miteinander kombiniert oder verschmolzen werden konnten, „hat diese Isolierung in jedem Land sowohl den Sozialismus als auch die Arbeiterbewegung geschwächt. Erst die Verschmelzung des Sozialismus mit der Arbeiterbewegung hat in allen Ländern eine dauerhafte Grundlage für beide geschaffen.“[2]

3. Diese Kombination und Verschmelzung geschieht nicht spontan, und wie die historische Erfahrung gezeigt hat, verläuft sie nicht als ununterbrochener Prozess – nicht als einmal verwirklichte Einheit, die sich weiterentwickelt, indem sie sich ständig reproduziert, ohne erschüttert oder wieder getrennt zu werden. Es handelt sich um einen anspruchsvollen Prozess mit Höhen und Tiefen, der sich in jedem Land, in verschiedenen historischen Epochen und unter verschiedenen Bedingungen auf unterschiedliche Art verwirklicht und spezifische Merkmale annimmt. Wie der Entstehungs- und Entwicklungsprozess der marxistischen Theorie und des Sozialismus ist auch der Prozess ihrer Verbindung mit der Arbeiterbewegung unter anderem die Geschichte eines entschlossenen und kontinuierlichen Kampfes gegen alle bürgerlichen Strömungen, von den liberalsten bis zu den reaktionärsten, gegen den bürgerlichen und kleinbürgerlichen Sozialismus an zwei Fronten.

4. Gegen 1890, als der Marxismus „einen unbestreitbaren Sieg über alle anderen Ideologien in der Arbeiterbewegung errungen hat“ (Lenin), neigten die wichtigsten Strömungen des bürgerlichen und kleinbürgerlichen Sozialismus, die sich gegenüber dem Marxismus zurückentwickelt haben, dazu, ihre Existenz und ihren Kampf gegen den Marxismus im Gewand des Marxismus, in seinen Reihen und auf seinem Boden im Allgemeinen und in seiner Erscheinung aufrechtzuerhalten. Es war auch eine Zeit, in der – angeregt durch die in bürgerlich-kapitalistischen akademischen Kreisen entwickelten Thesen – in der proletarisch-sozialistischen Bewegung die Tendenzen und Strömungen auftauchten und sich unter günstigen Bedingungen entwickelten, die dazu neigten, den Marxismus mit bürgerlicher und kleinbürgerlicher Perspektive zu revidieren durch diese Veränderungen sein revolutionär-proletarisches Wesen im Namen des Marxismus zu zerstören. Diese Tendenzen und Strömungen haben sich weiterentwickelt und die revolutionäre Arbeiterbewegung in den Jahren, die zum Zusammenbruch der Zweiten Internationale führten, und in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts dominiert.

5. Der Prozess der Enteignung und Proletarisierung der Massen führt dazu, dass sich Teile anderer sozialer Klassen und Schichten mit ihren eigenen Perspektiven und Merkmalen in die Reihen der Arbeiterklasse einreihen. Hohe Monopolgewinne erweitern die Möglichkeiten der systematischen Kauf- und Entartungstätigkeit der Bourgeoisie im Monopolstadium des Kapitalismus sowie die Entwicklung der Arbeiteraristokratie und Bürokratie, die die bürgerlichen Schichten der Arbeiterklasse bilden. Darüber hinaus gehören die sozialen Existenzbedingungen der Arbeiterklasse, der vielfältige Druck der Bourgeoisie auf die Arbeiterklasse und ihre Bewegung usw. zu den Hauptfaktoren, die es dem bürgerlichen und kleinbürgerlichen Sozialismus, auch dem marxistisch anmutenden, und anderen reaktionären Strömungen und Ideologien ermöglichen, innerhalb der Arbeiterklasse und ihrer Bewegung zu existieren und sich zu verbreiten.

6. Mit den Lehren aus den Klassenkämpfen, von der Pariser Kommune bis zur Oktoberrevolution und anderen proletarischen Revolutionen, hat die Bourgeoisie jede Gelegenheit und jedes Instrument genutzt und nutzt sie auch weiterhin, um die Verschmelzung des proletarischen Sozialismus mit der Arbeiterbewegung zu verhindern und diese Einheit zu zerstören, wenn sie bereits stattgefunden hat. Zu diesem Zweck setzt die Bourgeoisie alle Arten von wirtschaftlichen, politischen und militärischen Instrumenten in koordinierter Weise und in Übereinstimmung mit den Bedingungen der Klassenkämpfe und den durch diese Kämpfe festgelegten Prioritäten ein, und zu diesen Instrumenten gehören alle Formen des Terrors, von den brutalsten bis zu den raffiniertesten, eine systematische und kontinuierliche Bestechung und Korruption, der Versuch, Stützen innerhalb der Arbeiterklasse und ihrer Bewegung zu schaffen, usw.

7. Mit dem Aufkommen und der Entwicklung der opportunistischen Tendenzen und ihrer Vorherrschaft in der Zweiten Internationale wurde auf internationaler Ebene zum ersten Mal der Prozess der Verbindung von Arbeiterbewegung und marxistischem Sozialismus und des Aufstiegs der Arbeiterklasse, die sich als unabhängige gesellschaftliche Kraft organisiert, unterbrochen, wenn auch nur teilweise und vorübergehend. Diese erschütterte und rückläufige Einheit wurde jedoch auf solideren Grundlagen wiederhergestellt, gestärkt und vorangetrieben durch die schöpferische Umsetzung und Weiterentwicklung des Marxismus auf der letzten Stufe des Kapitalismus (Leninismus und die Erfahrung der bolschewistischen Partei), durch die Führung eines entschlossenen Kampfes gegen alle Formen des Opportunismus und der Abweichung, insbesondere den Opportunismus und Revisionismus der Zweiten Internationale, durch den Sieg der Oktoberrevolution und die Bildung eines neuen Typs von ML-Parteien der Arbeiterklasse und der Komintern. Diese Entwicklung setzte sich nach den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs und den darauffolgenden Kämpfen, in den 1920er Jahren, als die kapitalistische Weltwirtschaft in einen relativen Wachstumsprozess eintrat, und in den 1930er Jahren, als das kapitalistisch-imperialistische System eine seiner schwersten Krisen durchlebte und in vielen Ländern faschistische Diktaturen errichtet wurden, sowie während des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen fort.

8. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde unter dem Einfluss der Oktoberrevolution, mit der die Arbeiterklasse den Aufbau des Sozialismus begann, der Prozess der Verbindung von wissenschaftlichem Sozialismus und Arbeiterbewegung auf einem weitaus fortgeschritteneren Niveau verwirklicht, was jedoch durch die Hegemonie des modernen Revisionismus in der Arbeiterbewegung erneut erschüttert und massenhaft unterbrochen wurde. Da die historischen Bedingungen, die den Opportunismus der Zweiten Internationale und den modernen Revisionismus hervorbrachten, sowie die von diesen Bedingungen bestimmten und geprägten Charakteristika sehr unterschiedlich waren, waren auch ihre Auswirkungen und Rückwirkungen auf die Arbeiterbewegung unterschiedlich.[3]  Der moderne Revisionismus hat eine beispiellose Zerstörung und Niederlage der Arbeiterklasse und ihrer Bewegung verursacht, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind.

9. Obwohl der moderne Revisionismus von marxistisch-leninistischen Parteien, Organisationen und Kreisen, insbesondere von Enver Hoxha und der Partei der Arbeit Albaniens (PdA), entschlossen bekämpft wurde, konnte seine Hegemonie über die revolutionäre Bewegung der Arbeiterklasse nicht verhindert werden; zudem dauerte diese Hegemonie von Ende der 50er bis Anfang der 90er Jahre an, obwohl sie im Laufe der Zeit abgeschwächt wurde. Eine der Folgen dieser beträchtlich langen Periode der Hegemonie war, dass die Verbindung zwischen dem Marxismus-Leninismus und der Arbeiterbewegung, die nach dem Sieg der Oktoberrevolution und der Gründung der Komintern aufgebaut und entwickelt wurde, weitgehend aufgelöst wurde und beide getrennt und geschwächt wurden.

II. TÄGLICHE PARTEIAKTIVITÄTEN AUF DER GRUNDLAGE DER ARBEITERKLASSE

10. Die 1994 gegründete Internationale Konferenz Marxistisch-Leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) ist „Erbin und Organ, das die revolutionären Prinzipien und Umsetzungen der revolutionären Perioden der Ersten und Zweiten Internationale, der Dritten Internationale (Komintern) und der revolutionären Periode der Kominform weiterführt.“[4] Sie setzt alle theoretischen und praktischen Errungenschaften des Kampfes für die Emanzipation der Arbeiterklasse fort und führt den auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus begonnenen und geführten Kampf gegen den modernen Revisionismus und alle Arten von Opportunismus und Reaktion ununterbrochen fort. Im Gegensatz zu anderen Strömungen, die den Anspruch auf Sozialismus und Kommunismus erheben, ist die IKMLPO mit einer offenen und klaren marxistisch-leninistischen ideologischen, politischen und organisatorischen Programmatik und Linie hervorgetreten und hat diese in der Folgezeit weiter verdeutlicht und entwickelt und tut dies trotz ihrer Schwächen und Unzulänglichkeiten immer noch.

11. Obwohl die IKMLPO durch den Beitritt neuer Parteien und Organisationen größer und stärker wird, ist sie nach wie vor nur in einer begrenzten Anzahl von Ländern organisiert. In den fortschrittlichsten kapitalistischen Ländern und/oder Ländern mit einer hohen Konzentration der Arbeiterklasse, wie Japan, Großbritannien, Kanada, China, Argentinien, Südafrika usw., gibt es keine Mitgliedsparteien oder -organisationen der IKMLPO; und in den Ländern, in denen sie vertreten ist, sind unsere Parteien und Organisationen nur schwach mit der Arbeiterklasse und ihrer Bewegung verbunden. Mit Ausnahme einiger weniger Länder bilden die IKMLPO und ihre Mitgliedsparteien und -organisationen nach wie vor weder für die fortgeschrittenen, dem Sozialismus zugeneigten Teile der Gesellschaft noch für die fortgeschrittenen Teile der Arbeiterklasse, geschweige denn für ihre Mehrheit oder ihren größten Teil, einen starken Anziehungs- oder Mittelpunkt. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist in vielen Ländern, in denen wir vertreten sind, niedrig und die Gewerkschaften werden von der Gewerkschaftsbürokratie und der Arbeiteraristokratie kontrolliert, die in der Regel die Linie der Klassenzusammenarbeit verfolgen. Trotz der Unterschiede zwischen unseren Parteien sind die Aktivitäten und der Einfluss der IKMLPO in den Gewerkschaften und anderen Massenorganisationen der Arbeiter noch schwach. In den Ländern, in denen revolutionäre Bedingungen entstehen und sich Massenbewegungen entwickeln, die zu Aufständen werden, und in denen unsere Parteien eine wichtige Rolle in diesen Bewegungen spielen, sind unsere Parteien nicht in der Lage, den Großteil der Arbeiterklasse, insbesondere der Industriearbeiter, durch Betriebs- und Arbeitsplatzorganisationen zu mobilisieren.[5]

12. Lenin betont oft, dass wir uns nicht schämen oder fürchten sollten, Fehler offen zu benennen und „auf der Grundlage der gemachten Fehler zu lernen, wie man den Kampf besser organisieren kann“.[6] Er schrieb: „Die Haltung einer politischen Partei zu ihren eigenen Fehlern ist eines der wichtigsten und sichersten Mittel, um zu beurteilen, wie ernst es der Partei ist und wie sie in der Praxis ihre Verpflichtungen gegenüber ihrer Klasse und dem arbeitenden Volk erfüllt. Einen Fehler offen zuzugeben, die Gründe dafür festzustellen, die Bedingungen zu analysieren, die zu ihm geführt haben, und die Mittel zu seiner Behebung auszuarbeiten – das ist das Kennzeichen einer ernsthaften Partei; so sollte sie ihre Pflichten erfüllen und ihre Klasse und dann die Massen erziehen und schulen.“[7] Der Weg zur Überwindung unserer Schwächen, Unzulänglichkeiten und Fehler führt in erster Linie über die Offenlegung dieser Schwächen, Unzulänglichkeiten und Fehler in ihrer ganzen Einfachheit, mit ihren Gründen und durch das Erlernen von Lektionen, und wir müssen dies tun, um voranzukommen.

13. Die Annahme der marxistisch-leninistischen Theorie, ihre Anwendung auf die konkreten Bedingungen und die Entwicklung entsprechender Strategien und Taktiken ist nur ein Anfang und eine der Voraussetzungen, um die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse zu werden. Um die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse zu werden, muss diese Partei auch eine vielschichtige, systematische und ununterbrochene tägliche revolutionäre Aktivität unter den Massen, insbesondere den Industriearbeitern, durchführen und über die entsprechende Organisationsstruktur und Funktionen verfügen. In dem Maße, in dem sie all dies erfüllt, wird die Partei zur organisierten Einheit der fortschrittlichsten, hingebungsvollsten und konsequentesten Elemente der Klasse. Ausgestattet mit revolutionärer Theorie, straffer Disziplin und der Unterstützung und dem Vertrauen immer breiterer Teile der Klasse wird sie, was ihre Kader und ihre Verbindungen zu den Massen betrifft, ein Teil von ihr sein, und sie wird zur Avantgarde der Klasse.

14. In den Anfangsjahren waren die „große Mehrheit“ der Komintern-Parteien noch keine „echten kommunistischen Parteien“. In seinem Brief an die deutschen Kommunisten im August 1921 sagt Lenin dies deutlich und fährt fort: „In der überwältigenden Mehrheit der Länder sind unsere Parteien noch sehr weit davon entfernt, das zu sein, was wirkliche kommunistische Parteien sein sollten; sie sind weit davon entfernt, tatsächliche Vorhut der wirklich revolutionären und einzigen revolutionären Klasse zu sein, in der jedes einzelne Mitglied am Kampf, an der Bewegung, am Alltagsleben der Massen teilnimmt. Aber wir sind uns dieses Mangels bewusst, wir haben ihn in der Resolution des Dritten Parteitages über die Arbeit der Partei am deutlichsten zum Ausdruck gebracht. Und wir werden diesen Mangel überwinden.“[8]

15. Dieser Mangel wurde durch entschlossene und geduldige revolutionäre Arbeit überwunden, indem man sich „mit jedem einzelnen Parteimitglied dem Kampf, der Bewegung und dem täglichen Leben der Massen anschloss“, und zwar in Verbindung mit dem Aufbau von Parteien auf der Grundlage der internationalen Erfahrungen der Arbeiterklasse, vor allem der Oktoberrevolution und der bolschewistischen Partei, der marxistisch-leninistischen Theorie und – einer ihrer Bestandteile – der leninistischen Lehren über die Partei. Mit der Zeit wurden immer mehr Parteien zu Massenparteien der Arbeiterklasse, die die engagiertesten, entschlossensten und bewusstesten Mitglieder der Klasse beförderten und organisierten; die durch die Klassenzusammensetzung ihrer Organisationen und Mitglieder ein Teil der Arbeiterklasse waren; die das Vertrauen der Arbeiterklasse und folglich das Vertrauen anderer Werktätiger gewannen, die sich unter ihnen organisierten und vorankamen.[9]  Dies war jedoch kein geradliniger oder einfacher Prozess, sondern ein Prozess mit Schwierigkeiten, Höhen und Tiefen, Abweichungen, Fehlern und Unzulänglichkeiten sowie der Kritik und Überwindung dieser. Die Verschmelzung der Arbeiterklasse mit dem Sozialismus, die durch den Verrat des Opportunismus der Zweiten Internationale nicht nur erschüttert, sondern auch zurückgeworfen wurde, wurde durch entschlossene und hingebungsvolle, vielschichtige und ununterbrochene tägliche revolutionäre Arbeit in den Betrieben, vor allem in den Fabriken, mit einer konzentrierten Anzahl von Arbeitern und Werktätigen auf einem fortgeschritteneren Niveau wiederhergestellt. Obwohl wir unter ganz anderen Bedingungen leben als in den Jahren des Sieges der Oktoberrevolution und der Gründung und Entwicklung der Komintern, ist es unerlässlich, dass wir uns mit dieser großen Erfahrung auseinandersetzen und Lehren daraus ziehen, um unsere oben genannten Schwächen und Unzulänglichkeiten zu überwinden und unsere Entwicklung und unseren Fortschritt voranzutreiben.

16. Die materiellen Bedingungen der proletarischen Revolution und der Arbeiterklasse als deren Bestandteil haben sich qualitativ und quantitativ auf einem Niveau entwickelt, das nicht mit den Jahren der Oktoberrevolution und der Gründung der Komintern oder mit der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen werden kann, als das imperialistisch-kapitalistische System an neuen Fronten zerbrach, als die revolutionären Arbeiterparteien in vielen Ländern, einschließlich einiger der fortgeschrittensten kapitalistischen Länder, zu alternativen Massenparteien wurden. Der Stand des politischen Bewusstseins und der Organisation der Arbeiterklasse liegt jedoch weit hinter diesen Jahren zurück. Dieser Widerspruch zwischen den objektiven Bedingungen der Arbeiterklasse und ihrer Bewegung und ihrer subjektiven Situation bleibt ein Problem, das nicht nur gelöst werden muss, um den Sieg der proletarischen Revolution zu erringen, sondern auch, um die aktuellen sozialpolitischen Forderungen der Arbeiterklasse und der Völker zu erfüllen. Wir können diesen Widerspruch nur überwinden, indem wir eine entschlossene und hingebungsvolle Arbeit unter den Massen, insbesondere der Arbeiterklasse, organisieren und sie mit einem ideologisch-theoretischen Kampf auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Theorie verbinden.

17. Zu diesem Zweck sind eine Reihe von Orientierungen, die der Dritte Kongress der Kommunistischen Internationale vorgelegt hat, richtungsweisend, um „entscheidenden Einfluss auf die Mehrheit der Arbeiterklasse zu gewinnen und ihre entscheidenden Sektoren in den Kampf zu führen“ und den Einfluss dieser Sektionen auf andere unterdrückte Klassen und Sektionen auszudehnen und „der klare, vollständige und kompromisslose Ausdruck ihrer Probleme und Bedürfnisse zu werden“.

Dieser Kongress drückte die Notwendigkeit aus, „Kontakte mit proletarisierten kleinbürgerlichen Schichten zu knüpfen“; betonte die Wichtigkeit der Arbeit unter dem Heer der Arbeitslosen, die „eine große revolutionäre Kraft darstellen“; und unter Bezugnahme auf die Erfahrung der Russischen Revolution von 1917, die die Macht des Proletariats durch die Sowjets der Arbeiter, Bauern und Soldaten organisierte, unterstrich er die Notwendigkeit der Arbeit unter den Bauern, „ein entscheidender Faktor im revolutionären Kampf neben der Arbeiterklasse“. Derselbe Kongress unterstrich bei der Analyse der Situation in den europäischen Ländern die Notwendigkeit, „die Landarbeiter als eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Sieg der proletarischen Diktatur zu gewinnen und zu organisieren, da die Gewinnung der Kleinbauernschaft für die Ideen des Kommunismus es der Revolution ermöglichen würde, sich von den industriellen Zentren auf das Land auszudehnen“. Er betonte die Bedeutung der Arbeit unter den „großen Teilen des städtischen Kleinbürgertums, die einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung ausmachen und die unter dem Druck der Inflation, des Mangels an Wohnraum und der Unsicherheit ihres Lebens zu einem Element der Unruhe wird, die sie aus ihrer politischen Untätigkeit aufrüttelt und sie in den Kampf zwischen Revolution und Konterrevolution hineinzieht“. Der Kongress drückte auch die Notwendigkeit aus, „wesentliche Schichten der kaufmännischen und technischen Angestellten, der unteren und mittleren Beamten und der Intellektuellen zu gewinnen, was es der proletarischen Diktatur sehr viel leichter machen würde, die technische und organisatorische Herausforderung der wirtschaftlichen und staatlichen Verwaltung während des Übergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus zu meistern“. Er stellte dabei fest, dass dies zu einer Verwirrung in den Reihen des Feindes führen und der Isolation des Proletariats in den Augen der Öffentlichkeit ein Ende setzen würde:

„Die kommunistischen Parteien müssen die Gärung in den kleinbürgerlichen Schichten genau beobachten und geeignete Wege finden, diese Kräfte zu nutzen, auch wenn sie nicht frei von kleinbürgerlichen Illusionen sind. Intellektuelle und Büroangestellte, die frei von solchen Illusionen sind, sollten für die proletarische Front rekrutiert und genutzt werden, um die unzufriedenen kleinbürgerlichen Massen anzulocken.“[10]

III. DIE VERÄNDERUNGEN IN DER SITUATION DER ARBEITER UND WERKTÄTIGEN UND DIE PARTEIARBEIT

18. Die Jahre, in denen der moderne Revisionismus die internationale kommunistische Bewegung und ihre Nachwehen beherrscht hat, waren auch ein Prozess, in dem neue Entwicklungen mit vielschichtigen Ergebnissen stattgefunden haben, die das Wesen und die historischen Tendenzen des kapitalistischen Entwicklungsprozesses nicht verändert, sondern seine antagonistischen Widersprüche vertieft haben. Eines der grundlegenden Merkmale der kapitalistischen Produktionsweise ist die Erneuerung und Weiterentwicklung des Produktionsprozesses, insbesondere seiner technischen Basis, auch wenn dies von Zeit zu Zeit in diesem oder jenem Land vorübergehend unterbrochen wird. Diese Eigenschaft setzt sich im monopolistischen Stadium, dem Endstadium des Kapitalismus, fort, da das Monopol trotz seiner begrenzenden Wirkung auf den Fortschritt der Produktivkräfte die Konkurrenz nicht ausschaltet und seine Existenz neben und über der Konkurrenz aufrechterhält. Die ungleichmäßige Entwicklung ist in jeder Hinsicht ein absolutes Gesetz des Kapitalismus, das in der monopolistischen Phase noch deutlicher hervortritt. Der Produktionsprozess, vor allem seine technische Basis, enthält in seiner Entwicklung Ungleichmäßigkeit und Sprünge.

19. Die Entwicklungen im Produktionsprozess führen unweigerlich zu Konsequenzen, die alle Bereiche der Wirtschaft betreffen, vom Verkehr bis zur Kommunikation, vom Handel bis zum Finanzwesen, von der Bildung bis zum Gesundheitswesen, von der Basis bis zum Überbau, bis hin zu allen sozialen Klassen und den Beziehungen zwischen ihnen. In Zeiten, in denen diese Entwicklungen einen sprunghaften Charakter annehmen, wie z. B. bei der wissenschaftlich-technischen Revolution, werden ihre Auswirkungen und vielseitigen Folgen tiefer, auffälliger und sichtbarer. Die industrielle Revolution, die Entwicklungen in der zweiten Hälfte, vor allem im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, und die wissenschaftlich-technische Revolution während des Zweiten Weltkriegs und in der Zeit danach sowie ihre aktuellen Folgen sind in dieser Hinsicht markante Beispiele.

20. Die Entwicklungen, die zu Veränderungen in der Zusammensetzung der Arbeiterklasse geführt haben, haben neben der Arbeiterklasse auch für andere soziale Klassen und Schichten in vielfacher Hinsicht Folgen gehabt. Eine der Folgen der Verlängerung der täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Arbeitszeit, der Steigerung der Arbeitsintensität und der Produktivität sowie der Erneuerung und Weiterentwicklung der Produktion, einschließlich des Transports und der Kommunikation, war die Verlagerung der Produktion, insbesondere einiger arbeitsintensiver Teile, in fast allen Bereichen in die Länder, die die Möglichkeit höherer Gewinne und den Vorteil der Nähe zu Märkten und Rohstoffen usw. haben.

Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren wurden durch den Fortschritt der technischen Produktionsbasis, die Spezialisierung und die Entwicklung der Arbeitsteilung einige der Aufgaben, die zuvor Teil der Arbeitsplatzorganisation in den Fabriken waren – Forschung und Entwicklung, Wartung und Reparatur, Sicherheit usw. – zu neuen, separaten Arbeitsbereichen. Diese Bereiche und Arbeitsplätze, die Teil der industriellen Produktion und Organisation sind, werden als Teil anderer Sektoren betrachtet. Darüber hinaus werden einige Abteilungen von Industrieunternehmen in andere Sektoren verlagert und als deren Teil betrachtet, um die Bewegung und Organisation der Industriearbeiter zu schwächen und zu spalten. Andererseits wurde in den letzten 30 Jahren nicht nur die Arbeitsproduktivität aufgrund des technischen Fortschritts erhöht, sondern auch die Arbeitszeit verlängert, die Arbeitsintensität erhöht und mit weniger Arbeitskräften mehr produziert. Infolge all dieser Entwicklungen und Praktiken ist der Anteil der Industriearbeiter an der Gesamtbeschäftigung in einigen Ländern zwar zurückgegangen, aber in vielen anderen Ländern und vor allem weltweit ist der Anteil der Industriearbeiter an der Gesamtbeschäftigung weiter gestiegen, sowohl zahlenmäßig als auch proportional. Den Daten der IAO zufolge stieg der Anteil der Industrie an der Gesamtbeschäftigung in dem 30-jährigen Zeitraum zwischen 1990 und 2019 trotz rezessions- und krisenbedingter Schwankungen von 22 % (498,6 Millionen) auf 23 % (749,6 Millionen), der Anteil des Dienstleistungssektors von 34 % auf 51 %, während der Anteil der Landwirtschaft von 44 % auf 26 % zurückging.

Neben der Landwirtschaft, dem Verkehr und der Kommunikation haben sich in fast allen Bereichen des Dienstleistungssektors, vom Finanzwesen bis zum Handel, von der Lagerhaltung bis zu lokalen Dienstleistungen, vom Gesundheitswesen bis zum Bildungswesen, die Mechanisierung und der Einsatz von Maschinen durchgesetzt. In dem Maße, in dem die immer größer werdenden Teile der arbeitenden Bevölkerung mehr und mehr zu einem verlängerten Arm der Maschinen wurden, schritt der Prozess der Proletarisierung voran. Diese Bereiche wurden zu Gebieten, in denen in großem Umfang Kapital investiert und durch die Intensivierung der Ausbeutung riesige Profite erzielt wurden. Während Verkehr und Kommunikation im Produktionsprozess an Bedeutung gewannen, wurden z. B. Lehrer und Beschäftigte im Gesundheitswesen durch die Privatisierungspolitik weitgehend zu Lohnarbeitern. Aufgrund des technischen Fortschritts und anderer Entwicklungen wird die gleiche Menge an Gütern mit weniger Arbeitskräften produziert, während die Verwendung von Industrieprodukten zunimmt und die Industrie immer stärker in alle Wirtschaftszweige eindringt.

Auf der anderen Seite sind während sich die Bauernschaft rasch auflöst und in Bezug auf ihre Zahl und ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung schwächer wird, die Klassenwidersprüche und -spaltungen deutlicher zutage getreten. Neben der Arbeiterklasse ist auch die Zahl der halbproletarischen Massen, die in die Städte strömen, gestiegen. Die Massenmigration zwischen Ländern und Kontinenten hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht, so dass es für die Arbeitnehmer verschiedener Nationalitäten in den einzelnen Ländern immer wichtiger wird, sich gemeinsam zu organisieren, was erhebliche Konsequenzen für die fortgeschrittenen kapitalistischen Länder hat. Deshalb müssen unsere Parteien und Organisationen ihre Arbeit im Hinblick auf diese Entwicklungen und ihre Auswirkungen überprüfen und ihre Aktivitäten auf der Grundlage einer konkreten Analyse der konkreten Bedingungen vorantreiben. Das ist einer der Wege, wie wir unsere Arbeit voranbringen können.

21. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre endete die langjährige Vorherrschaft des modernen Revisionismus in der Arbeiterbewegung[11] mit dem Zerfall der revisionistischen Parteien und des von der UdSSR angeführten revisionistischen Blocks, und die Auflösung und Schwächung revisionistischer Parteien und Strömungen aller Art gewann an Tempo. Während sich einige von ihnen auflösten und ihre Überreste zu reformistischen rechten oder linken sozialdemokratischen Parteien und Strömungen wurden, haben einige andere ihre Existenz durch die Erneuerung ihres Programms aufrechterhalten. Dieser Zerfall, der von allen bürgerlich-kapitalistischen Kreisen auch als Bankrott des Sozialismus dargestellt wurde, wurde nicht nur von den rückständigen Teilen der Massen, sondern auch von der großen Mehrheit der fortgeschrittenen Teile der Arbeiterschaft so wahrgenommen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die modernen Revisionisten ihr System, das im Kern ebenfalls bürgerlich-kapitalistisch war, bis zum letzten Moment mit dem Anschein eines marxistischen Sozialismus fortgeführt hatten. Die Weltbourgeoisie und alle reaktionären Strömungen und Kreise haben mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, die in ihren Ergebnissen wirksamste antikommunistische Kampagne gestartet, um alle Errungenschaften der Arbeiterklasse und der Völker zu beseitigen, alles, was mit der Revolution und dem Kommunismus zu tun hat, zu denunzieren und auszurotten.

Andererseits hat die Erneuerung und Weiterentwicklung der technischen Grundlagen der Produktion, einschließlich des Verkehrs und der Kommunikation, in diesem Prozess zu Auswirkungen geführt, die neben der Arbeiterklasse auch den Entwicklungsprozess der anderen sozialen Klassen und Schichten und ihrer Beziehungen untereinander beeinflusst haben. Eine der wichtigsten kurzfristigen Folgen dieser Entwicklungen war, dass der Sozialismus mit all seinen Strömungen, antiimperialistischen und demokratisch-progressiven Gedanken und Richtungen, sogar die Sozialdemokratie mit all ihren Formen, geschwächt wurde und dass unter den Arbeitern und Werktätigen die bürgerliche Ideologie und ihre politischen Trends, von liberalen und neoliberalen Formen bis hin zu den reaktionärsten, einschließlich mittelalterlicher Religionsgemeinschaften und Sekten, gestärkt wurden, sich ausbreiteten und ihren Einfluss vergrößerten. Unter den Bedingungen der zeitweiligen historischen Niederlage des Sozialismus und der Arbeiterbewegung und der ideologischen Einkreisung der Arbeiterklasse hängt die Entwicklung unserer Parteien in gewissem Maße von der Erneuerung und Weiterentwicklung der Arbeit ab, die sie unter den Massen auf der Grundlage all dieser Entwicklungen und der konkreten Bedingungen in ihren Ländern leisten, sowie von ihren ideologisch-theoretischen Plattformen.

IV. PRIORITÄT HAT DIE ARBEIT IN DER ARBEITERKLASSE, INSBESONDERE IN FABRIKEN UND GROSSBETRIEBEN

22. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ideologen und die von ihnen inspirierten bürgerlichen akademischen Kreise vertreten, ausgehend von den Unterschieden in der Zusammensetzung der Arbeiterklasse, die mit der kapitalistischen Entwicklung einhergehen und nichts neues sind – diese Unterschiede bestehen je nach Land und sie sind zum Teil konjunkturabhängig -, Ansichten, dass sich neue soziale Kräfte entwickelt haben, dass die Arbeiterklasse nicht mehr die führende und grundlegende Kraft des Kampfes gegen die Herrschaft des Kapitalismus und des Kapitals ist, dass sie jetzt nicht mehr ihre historische revolutionäre Rolle spielen kann, die Marx analysiert hat, usw. Ganz im Gegensatz zu diesen Behauptungen, die bei jeder Gelegenheit bis zum Überdruss wiederholt werden, schreitet nicht nur der Prozess der Enteignung der Massen voran, sondern zusammen mit ihm und als Folge davon entwickelt sich auch die Arbeiterklasse in allen Ländern, wächst ihre Rolle in den ständig fortschreitenden Klassenkämpfen. Die Arbeiterklasse ist nicht nur die entschlossenste, konsequenteste und revolutionärste Klasse des Kampfes gegen jede Art von Reaktion in immer mehr Ländern, sondern auch quantitativ die Haupt- und grundlegende Kraft dieses Kampfes. In dem Maße, wie sich der Prozess der quantitativen und qualitativen Entwicklung der Arbeiterklasse fortsetzt, wächst auch die Notwendigkeit, den Kampf gegen die Reaktion im Weltmaßstab zu führen.

23. Da das Stadium und die Form der kapitalistischen Entwicklung von Land zu Land große Unterschiede aufweist, ist auch das Entwicklungsstadium der in verschiedenen Sektoren wie Industrie, Landwirtschaft, Bergbau und Dienstleistungen konzentrierten Teile der Arbeiterklasse und die davon bestimmte Zusammensetzung und Struktur in jedem Land sehr unterschiedlich und unterliegt einem Veränderungsprozess. Doch trotz all dieser Entwicklungen und Unterschiede weist das Industrieproletariat, wie gestern, so auch heute, die „größte Kompatibilität“ mit den marxistisch-leninistischen „Ideen auf, besitzt die höchste intellektuelle und politische Reife“ und stellt den in jeder Hinsicht am weitesten entwickelten Teil der Arbeiterklasse dar, einschließlich ihrer Solidarität und Kollektivität, ihrer politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und aanderen Organisationen, ihrer kollektiven Mobilisierung, ihrer Kampfkraft und -fähigkeit usw. Außerdem ist sie in den allermeisten Ländern „aufgrund ihrer Anzahl und Konzentration an den wichtigsten politischen Brennpunkten des Landes bestimmend“. Deshalb ist nicht nur in den Ländern, in denen sich die Industrie und das Industrieproletariat entwickelt haben, sondern auch in den Ländern, in denen dieses schwach ist, „die Schaffung einer festen revolutionären Organisation unter den Fabrikarbeitern“, die Mobilisierung unserer Kräfte und Möglichkeiten in diesem Sinne die „erste und dringendste Aufgabe“ unserer Parteien.[12]

24. Heute befindet sich ein Teil unserer Parteien und Organisationen, insbesondere die neu gegründeten, in der „Anfangsperiode“ des Prozesses der Vereinigung von Arbeiterbewegung und proletarischem Sozialismus, in der „wir uns voll und ganz der Tätigkeit unter den Arbeitern widmen und entschlossen sein müssen, die kleinste Abweichung von diesem Weg vehement abzulehnen“[13], um es mit den Worten Lenins zu sagen. Andererseits sind selbst unsere Parteien mit den am weitesten entwickelten und stärksten Verbindungen und Organisationen innerhalb der Arbeiterklasse nicht in der Lage, einen Großteil, wenn nicht sogar die Mehrheit der Arbeiter und insbesondere des Industrieproletariats für sich zu gewinnen, die fortgeschrittensten Teile davon in ihren Reihen zu organisieren oder ein Teil der Klasse zu werden, auch was die Klassenzusammensetzung ihrer Organisationen und Mitglieder von den Führungsorganen bis zu den Basisorganisationen betrifft. Trotz des Vorhandenseins positiver Beispiele kann nicht behauptet werden, dass wir feste und dauerhafte Organisationen in den Fabriken und an den Arbeitsplätzen, die für die Entwicklung der Arbeiterbewegung entscheidend sind, aufgebaut haben, oder dass wir diese Orte in Festungen verwandelt haben, die nicht so einfach entwurzelt werden können. Daher sollten unsere Parteien und Organisationen die Arbeit unter der Arbeiterklasse und insbesondere unter den modernen Industriearbeitern in den Mittelpunkt ihrer gesamten Arbeit stellen, die Verteilung ihrer Kräfte und Aufgaben danach ausrichten und die drei Hauptaspekte des Kampfes, nämlich den theoretisch-ideologischen, den politischen und den ökonomischen Kampf, unter dieser Perspektive behandeln und führen.

25. Die Schwäche unserer Verbindungen mit der Arbeiterklasse ist zugleich einer der Hauptgründe für die schwache Neigung anderer sozialer Klassen und Schichten zu unseren Parteien und für unseren begrenzten Einfluss innerhalb dieser Schichten und dafür, dass er sich nicht entwickeln kann. In dem Maße, in dem unsere Parteien ihre Arbeit innerhalb der Arbeiterklasse, insbesondere des Industrieproletariats, vorantreiben und feste Organisationen aufbauen, in dem Maße, in dem sie das Vertrauen und die Unterstützung ihrer wachsenden Teile gewinnen und in jeder Hinsicht ein Teil der Arbeiterklasse werden, wird ihr Einfluss unter den Intellektuellen, anderen werktätigen Klassen und insbesondere den halbproletarischen Massen zunehmen, und die Möglichkeiten für ihre Organisation und Arbeit unter diesen Teilen werden sich ebenfalls erweitern.

Außerdem leben die verschiedenen Teile der Arbeiterklasse nicht nur unter sich, isoliert von anderen sozialen Klassen und Schichten. Die Stärkung der Partei unter den Arbeitern und der Aufbau von Organisationen unter ihnen, in die sie alle ihre Mitglieder einbezieht, indem sie täglich einen ununterbrochenen Massenkampf führt, wird unweigerlich zum Wachstum ihres Einflusses und zur Entwicklung ihrer Beziehungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und der Beziehungen führen. Wenn die Partei also die Arbeit unter den Arbeitern und insbesondere den Industriearbeitern in den großen Fabriken zum Kern ihrer gesamten Arbeit macht, sich darauf stützt und ihre Kräfte dementsprechend einsetzt und organisiert, bedeutet das nicht, dass sie die anderen Teile der Arbeiterklasse und der Werktätigen oder die Arbeit unter ihnen vernachlässigt und beiseite lässt. Im Gegenteil, dies ist auch der Weg, auf dem die Erweiterung der Möglichkeiten der Partei, sich in diesen Bereichen zu organisieren und zu arbeiten und ihren Einfluss zu vergrößern, geebnet werden wird. Die Arbeit in der Arbeiterklasse sollte zweifellos auch die Sektoren der Energieerzeugung und -verteilung, der Kommunikation und des Transportwesens einbeziehen, die auf internationaler Ebene strategische Bedeutung erlangt haben.

26. Andererseits verfügen unsere Parteien in fast allen Ländern über Kräfte, Parteikreise und Mitglieder, die keine Möglichkeit haben, „unter die Arbeiter zu gehen“, direkte Arbeit innerhalb der Arbeiterklasse und vor allem unter den Industriearbeitern, in den großen Fabriken, zu leisten. Neben ihren sozialen Positionen und Beziehungen muss die Partei unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und der Bedürfnisse der Partei diese Kräfte für die Durchführung der Arbeit in den Bereichen, in denen sie sich befinden – Arbeitsplätze, Institutionen, Ortschaften, Dörfer usw. – einsetzen und organisieren und selbst in den Fällen, in denen sie nicht in der Lage sind, direkt an der Arbeit unter der Arbeiterklasse teilzunehmen, zur Organisation dieser Arbeit beitragen und sie stärken.

27. Die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse hält sich an die von Lenin in „Was tun?“ aufgestellte Konzeption der Arbeit unter den Massen: „Ein Sozialdemokrat muss, wenn er es wirklich für notwendig hält, das politische Bewusstsein des Proletariats umfassend zu entwickeln, ‚unter alle Klassen der Bevölkerung gehen‘. […] Als Theoretiker, als Propagandisten, als Agitatoren und als Organisatoren müssen wir ‚unter alle Klassen des Volkes gehen‘.“ (Anmerkung des Übersetzers: „Was tun?“ stammt aus der Zeit vor der Spaltung der Zweiten Internationalen, in der der Begriff Sozialdemokrat noch für marxistische Revolutionäre gebraucht wurde.)

Der Prozess der Organisierung der Revolution, der zuallererst die Sammlung von Kräften zum Sturz der Regierung voraussetzt, impliziert die Notwendigkeit für die revolutionäre Partei, innerhalb der Arbeiterklasse und anderer ausgebeuteter und unterdrückter Klassen zu arbeiten, um einen Block zu bilden, der dem kapitalistisch-imperialistischen Regime gegenüber steht, es bekämpft und die Arbeiterklasse zur Machtübernahme führt.

28. Keine Partei kann direkt nach ihrer Gründung über die Kader, Mittel und anderen Möglichkeiten verfügen, die erforderlich sind, um einen vielseitigen und ununterbrochenen Kampf unter allen Teilen der Arbeiterklasse, in den großen Industriebetrieben und an den wichtigsten Arbeitsplätzen zu führen. Wichtig und entscheidend für die Entwicklung unserer Parteiorganisationen ist ein möglichst effektiver und effizienter Einsatz unserer Kräfte, eine Aufgabenzuweisung und ein Einsatz in Übereinstimmung mit unserem Programm und unseren Prioritäten und die Sicherstellung eines ununterbrochenen und vielfältigen Ablaufs der Tätigkeit, die sich auf die priorisierten und zentralen Bereiche – in erster Linie auf Fabriken und Arbeitsstätten – konzentriert. In einer Zeit, in der uns nur äußerst begrenzte Kräfte zur Verfügung stehen, ist es notwendig, die Kräfte nicht zu zerstreuen und sich auf die Arbeiter und die Fabrikarbeit zu konzentrieren.

29. Wenn die Partei ihre Kräfte und Mittel nicht auf der Grundlage einer genauen Einschätzung über die vorrangigen Fabriken und Arbeitsplätze konzentriert und darauf abzielt, „ihr Netz von Parteiorganisationen“ und ihre Arbeit sofort auf eine ganze Region auszudehnen und überall den Widerstand zu organisieren, wird es ihr nicht gelingen, „eine feste Basis aufzubauen“, noch wird sie in der Lage sein, die Entwicklung einer stabilen und dauerhaften Parteiarbeit und Beziehungen zu den Massen zu erfüllen oder neue Elemente zu gewinnen. Es sollte klar sein, warum eine solche Form der Arbeit nicht in der Lage sein wird, die kurz- und langfristigen Ziele einer wohlmeinenden Minderheit vollständig zu verwirklichen, dass es ihr schwer fallen wird, überhaupt unter die Massen zu gelangen, geschweige denn sich mit ihnen zu vereinen, und dass eine solche Arbeit einen Charakter annehmen wird, der sich ständig wiederholt und verallgemeinert.

V. WIRTSCHAFTLICHE UND POLITISCHE AKTIVITÄT, AGITATION UND PROPAGANDA

30. Damit unsere Parteien ihre Aufgaben und Verantwortung, die sie für die Arbeiterklasse und die Völker übernehmen, erfüllen können, reicht es nicht aus, die Idee der richtigen Entfaltung unserer Kräfte anzunehmen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Genauso wichtig und entscheidend ist es, dass alle Mitglieder und Organisationen unserer Parteien ihr Leben und ihre sozialen Beziehungen entsprechend den von ihnen übernommenen Aufgaben organisieren, dass sie „die wirklichen Führer sind, die an den Kämpfen, der Bewegung und dem täglichen Leben der Massen teilnehmen“, wie Lenin sagte, und dass sie ihre Arbeit entsprechend den konkreten Bedingungen und Entwicklungen in Bezug auf Inhalt, Verbreitung, Tiefe, Kontinuität usw. vorantreiben und auf das von der marxistisch-leninistischen Theorie geforderte Niveau anheben.[14]

31. Die Arbeiterklasse unterscheidet sich von den anderen Klassen nicht nur durch ihre Stellung zu den Produktionsmitteln und ihren Platz im Produktionsprozess, sondern auch durch die Dinge, die sich daraus ergeben, wie ihre täglichen Beziehungen, ihr Leben, ihre Einstellung zu den Ereignissen, ihre Kultur usw. Die Tätigkeit, die die Arbeiter in allen Bereichen voranbringen würde, kann nicht geleistet werden, indem man von der Arbeiterklasse losgelöst bleibt oder sich von außen an sie wendet. Die Parteiorganisationen und ihre Mitglieder müssen innerhalb der Arbeiterklasse sein, auch mit ihrem täglichen Leben und ihren Beziehungen, als klassenbewusster Teil der Massen, nicht entfremdet oder losgelöst von ihr. Dies ist die Voraussetzung für die Durchführung einer solchen Arbeit und die Entwicklung einer solchen Taktik, die die Arbeiter in jeder Hinsicht voranbringt und die die Möglichkeit von Fehlern im Verständnis ihrer Gedanken und Neigungen, der Formulierung ihrer Forderungen und bei der Verbindung zwischen beiden usw. minimiert.

32. Es ist bekannt, dass die Arbeiterklasse auf dem eingeschränkten Feld der spontanen Bewegung kein Klassenbewusstsein erlangen kann. Lenin hat bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf diesen Aspekt des Problems aufmerksam gemacht und die Notwendigkeit betont, die drei Aspekte des Kampfes, nämlich den ideologisch-theoretischen, den politischen und den ökonomischen Kampf, harmonisch, systematisch und kontinuierlich zu führen. Es stimmt, dass das politische Klassenbewusstsein von „außen“ in die Arbeiterklasse importiert wird, aber das bedeutet nicht, dass es von ganz außen, zum Beispiel von bürgerlichen Intellektuellen, gegeben wird. Die Bedeutung des Hineintragens von Bewusstsein von außen ist klar: „Politisches Klassenbewusstsein kann den Arbeitern nur von außen gebracht werden, das heißt, nur von außerhalb des ökonomischen Kampfes, von außerhalb der Sphäre der Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern. Die Sphäre, aus der allein es möglich ist, diese Erkenntnis zu erlangen, ist die Sphäre der Beziehungen aller Klassen und Schichten zum Staat und zur Regierung, die Sphäre der Wechselbeziehungen zwischen allen Klassen.“[15]  Dies kann nur durch ihre Partei geschehen, die eine systematische tägliche Arbeit innerhalb der Arbeitermassen leistet.

33. Obwohl die Arbeiter auf dem engen Feld der spontanen Bewegung weder ein sozialistisches politisches Bewusstsein noch den Organisationsgrad erreichen können, der sie zum Sieg in ihrem Kampf gegen die Bourgeoisie und zur Emanzipation führen würde, zündet ihr Kampf um Teilforderungen die ersten Funken des Bewusstseins und ebnet den Weg zu den Möglichkeiten des Aufstiegs durch ihre eigenen Erfahrungen. Wie diese ersten Funken wachsen, hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. von der Form der Kämpfe, die sich spontan entwickeln, vom Prozess ihrer Entwicklung – ein Streik in einem Betrieb, ein Generalstreik oder ein Aufstand würden unterschiedliche Ergebnisse in Bezug auf die Arbeiter hervorbringen – oder von der vielschichtigen und systematischen Arbeit der klassenbewussten Arbeiter und ihrer Organisationen.

34. Deshalb sollte die ML-Partei die Entwicklung von Arbeiterkämpfen nicht unterschätzen, auch wenn sie auf kleinsten Klassenforderungen beruhen, und alle ihre Möglichkeiten mobilisieren, um diese Kämpfe voranzutreiben, indem sie sie anführt und sich an ihnen beteiligt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Partei sofort alle ihre Kräfte überall dort konzentrieren sollte, wo es einen Streik oder Widerstand gibt, und ihre begrenzten Kräfte von einem Streik und Widerstand zum anderen schleppen sollte, was zur Schwächung und Zerstreuung ihrer Basisorganisationen und ihrer Arbeit in den Fabriken, Arbeitsstätten, Schulen, Stadtteilen usw. führen würde. Dies wäre sicherlich die schlimmste Form des Hinterherlaufens hinter den Massen und der spontanen Bewegung im Namen der Führung spontaner Eruptionen. Andererseits kann die Partei aber nicht untätig bleiben angesichts wichtiger Streiks und Widerstandsaktionen, wo sie keine Organisationen oder Verbindungen hat, oder angesichts der Kämpfe anderer unterdrückter und ausgebeuteter Klassen und Schichten für ihre gerechten Forderungen oder der Angriffe auf diese Kämpfe, indem sie sie aus der Ferne beobachtet. Sie sollte versuchen, über ihre Basisorganisationen in diese Kämpfe einzugreifen, ohne sie zu zerstreuen, und wenn nötig vorübergehende Sonderorganisationen bilden. Sie sollte in allen Gebieten, in denen ihre Organisationen und ihre Arbeit präsent sind, Aktivitäten durchführen, insbesondere in den Fabriken und an den Arbeitsplätzen, mit dem Ziel, sich an diesen Kämpfen zu beteiligen, sie zu unterstützen, Verbindungen herzustellen und zu entwickeln. Nur wenn die Arbeiter sich allen Formen der Unterdrückung und Ausbeutung anderer unterdrückter und ausgebeuteter Klassen und Völker widersetzen, mit ihnen für gemeinsame Forderungen wie Antiimperialismus, Frieden, demokratische Freiheiten, Bildung, Gesundheit, Umweltschutz usw. kämpfen und alle ihre gerechten Forderungen verteidigen, können sie die Vorhut all dieser Klassen werden.

35. Die Organisierung und Stärkung der Kämpfe der Massen für ihre dringenden täglichen Forderungen und die dafür notwendige Agitations- und Organisationsarbeit sind unerlässlich, um Verbindungen zu den breitesten Schichten der Arbeiterklasse und der Werktätigen zu entwickeln und sie durch ihre eigenen Erfahrungen beim Vorankommen zu unterstützen. Organisationen, die dies nicht ununterbrochen tun, werden keine weitreichenden Beziehungen entwickeln und keine Einheit mit ihnen erreichen. Lenins Ökonomismuskritik wird vor allem von einigen Strömungen innerhalb des kleinbürgerlichen Sozialismus benutzt, um den Kampf für dringende – und vor allem ökonomische – Forderungen der Arbeiter zu verharmlosen und zu trivialisieren. Unsere Parteien müssen gegen Tendenzen ankämpfen, die die Spontanbewegung so sehr unterschätzen, dass sie ihr gegenüber gleichgültig sind, sowie gegen Tendenzen, die sie überbewerten und anbeten und dabei ihre Hauptaufgaben vergessen, und sie dürfen sich von diesen Tendenzen nicht in ihrer Arbeit beeinflussen lassen. Unsere Tätigkeit muss nicht nur die Forderungen der Arbeiter vollständig ausdrücken und die am weitesten fortgeschrittene Komponente dieser Kämpfe sein, sondern sie muss auch die wirtschaftliche Agitation unter den Arbeitern mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln mit unserer Aufklärungs- und Propagandaarbeit auf der Grundlage realer und konkreter Beispiele verbinden, die während und in Verbindung mit diesen Aktivitäten durchgeführt wird. Die politische Aufklärungs- und Agitationsarbeit muss sicherlich die Verbreitung der politischen Forderungen und des politischen Programms der Partei, den Sturz der bürgerlichen Macht und die Organisation der Arbeiterklasse als herrschende Klasse beinhalten. Wenn die Partei keine systematische, ununterbrochene tägliche politische Aufklärungs-, Agitations- und Propagandaarbeit unter den Arbeitern organisiert, kann sie das Bewusstsein und die Aktion der Arbeiterklasse nicht auf das Niveau des politischen Bewusstseins und des Kampfes anheben, das für ihre Emanzipation notwendig ist.

36. Eine unmittelbare Folge der Notwendigkeit, wirtschaftliche und politische Aufklärungs- und Agitationsarbeit zu leisten, die sich auf die dringenden Forderungen der Massen stützt und ihrer Bewegung gegenüber nicht gleichgültig ist, besteht darin, überall dort präsent zu sein, wo die Massen sind, und die Parteiarbeit in den Massenorganisationen, insbesondere in den Gewerkschaften, Vereinen, Verbänden usw. zu leisten. Es ist unerlässlich, dass die Partei ihre Arbeit in den Massenorganisationen, insbesondere in den Gewerkschaften, auch in denen, die unter der Kontrolle der reaktionären Kräfte stehen, fortsetzt, denn diese Organisationen dienen als Transmissionsriemen im Sinne der Partei, um die arbeitenden Massen zu vereinen und sie zu mobilisieren, indem sie sie erziehen und als ihre Basis und Kraftquelle für die Revolution organisieren.

Deshalb ist es immer wichtiger geworden, dass die Gewerkschaftsarbeit einer der grundlegenden Aspekte der Parteiarbeit in den Betrieben und anderen Arbeitsstätten ist, und dass diese Arbeit mit unserer Parteiarbeit in den Gewerkschaften und anderen Massenorganisationen verbunden wird. Die Parteiorganisationen in den Betrieben und anderen Arbeitsstätten und die Arbeit, die sie leisten werden, sind die Grundlage und der entscheidende Faktor, um dauerhafte und solide Positionen in den Gewerkschaften zu erlangen. In ihrer Arbeit in den Betrieben und in den Gewerkschaften sollte die Partei auf auf klassenbewusster Gewerkschaftsarbeit  aufbauen, aber sie sollte Beziehungen zu oppositionellen und fortschrittlichen, revolutionären Gewerkschaftsbewegungen und -tendenzen entwickeln, die noch nicht die Parteilinie übernehmen, aber den Kampf gegen die Bosse und das Kapital unterstützen, sie sollte mit ihnen zusammen kämpfen und von den Widersprüchen zwischen der Arbeiteraristokratie und der Bürokratie profitieren. Sie sollte danach streben, die breiteste gewerkschaftliche und politische Einheit der Arbeiterklasse im Kampf gegen Kapital und Reaktion herzustellen und zu entwickeln. Diese Einheit entwickelt und festigt sich im politischen Kampf für materielle Forderungen und gegen die bürgerliche Vorherrschaft. Die gewerkschaftliche Bewegung der Arbeiterklasse und die ideologische, politische und organisatorische Desorganisation der Arbeiterbewegung erfordern, dass wir für die Einheit der Arbeiterklasse arbeiten, diese Einheit im Kampf aufbauen, die unmittelbaren Forderungen der Arbeiterklasse erheben und diese Kämpfe täglich mit dem Kampf gegen die Kapitalisten, die bürgerlichen Regierungen und ihre reaktionäre Politik verbinden. Die größtmögliche gewerkschaftliche und politische Einheit der Arbeiterklasse und die Einheit der Arbeiterklasse mit anderen unterdrückten werktätigen Klassen und Schichten der Gesellschaft muss erreicht werden, um ihre unmittelbaren Forderungen sowie ihre Beteiligung am Kampf gegen Kapital und Reaktion und am Prozess der proletarischen Revolution zu erfüllen.

37. Die wirtschaftliche und politische Aufklärungs-, Agitations- und Organisationstätigkeit muss mit den Ursachen der wichtigsten Probleme und Entwicklungen und der Formulierung der für eine vollständige Lösung notwendigen Bedingungen verbunden sein. Die Erläuterung, wie die kurz- und langfristigen Ziele der Arbeiter und ihre volle und sichere Emanzipation erreicht werden sollen, durch reale und konkrete Beispiele und Widersprüche, Kritik am Kapitalismus und Propaganda für den Sozialismus, wird nur dann vorantreibend und erfolgreich sein, wenn sie in Verbindung mit einer Bildungstätigkeit durchgeführt wird, die zur Förderung der Arbeiter und insbesondere ihrer fortgeschrittenen Kräfte auf allen Gebieten führt.

38. Propagandaarbeit, die sich mit wirtschaftlicher und politischer Aufdeckung und Agitation verbindet und sich allmählich auf einen großen Teil der Arbeiter ausbreitet, muss ein grundlegender Bestandteil unserer Parteitätigkeit und unserer täglichen Arbeit werden, die wir ununterbrochen durchführen müssen. Ohne dies ist es unmöglich, die Arbeiter, insbesondere die fortgeschrittenen Schichten, voranzubringen und sie zu den Stützen der Partei zu machen. Wie andere Teile unserer Tätigkeit muss auch unsere Propaganda – und die Propaganda des Sozialismus als konstituierender Teil – auf den gesellschaftlichen Widersprüchen und den konkreten und lebendigen Tatsachen, die die Widersprüche widerspiegeln, basieren. Andernfalls wird die Propaganda im Allgemeinen und die Propaganda für den Sozialismus im Besonderen zu einem sich wiederholenden akademischen Wissen, das von der Realität abgekoppelt ist; und das wäre eine Rückkehr zur kommunistischen Propagandaperiode vor dem Marxismus; es wäre ein Schritt zurück, und mit einer solchen Arbeit können die Ziele nicht erfüllt werden.

39. Die Partei der Arbeiterklasse muss den Klassenkampf auch auf ideologischem Gebiet entwickeln; das bedeutet, den Thesen und Ansätzen der Bourgeoisie entgegenzutreten, die versuchen, den Kampf der Arbeiterklasse und der Völker von ihren zentralen strategischen Zielen abzulenken; den konterrevolutionären Charakter von Revisionismus, Trotzkismus, Sozialdemokratie und Opportunismus zu erklären und marxistisch-leninistische Thesen und Ansätze unter der Arbeiterklasse und den treibenden Kräften der Revolution zu verbreiten. Der Kampf gegen alle Formen von bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ideologien, gegen antimarxistische Strömungen und Tendenzen; die Verbreitung und Dominanz des Marxismus-Leninismus vor allem unter den fortgeschrittenen Arbeitern, bildet einen wichtigen Bestandteil der Propagandatätigkeit. Die Bildungsarbeit unter den Arbeitern, Werktätigen und ihren Frauen- und Jugendgruppen unter besonderer Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Wissens- und Bewusstseinsbedürfnisse ist eine ergänzende und weiterführende Komponente der Arbeit der Partei unter den Massen.

40. Auch Zeitungen, Fernsehen, Radio usw. als Organisations- und Propagandamittel mit regelmäßigen Aktivitäten auf lokaler und nationaler Ebene; Aushänge, Flugblätter und Plakate gehören zu den wirksamsten Mitteln der Aufklärungs- und Agitationstätigkeit. Broschüren, Bücher und Zeitschriften sind ebenfalls wirksame Propagandamittel. Mit der Erneuerung der technologischen Basis der Produktion, vor allem in den Bereichen Verkehr und Kommunikation, sind Fernsehen, Internet, Mobiltelefone und die Nutzung digitaler Plattformen zu Funktelefonen, Festnetzanschlüssen und Radio hinzugekommen; ihre technischen Möglichkeiten werden täglich verbessert und ihre Nutzung verbreitet sich. Unsere Parteien müssen diese aktuellen Technologien effektiv und professionell nutzen, ebenso wie die bisherigen Publikations- und Kommunikationsmittel, die ihrerseits Mittel der Aufdeckung, Agitation und Propaganda sind. Gedruckte Aufklärungs-, Agitations- und Propagandamittel wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Bücher und Plakate müssen mit allen zur Verfügung stehenden Methoden und Mitteln ausgebaut und weiterentwickelt werden, und sie müssen Hand in Hand mit mündlicher und persönlicher Agitation, Propaganda und Organisationsarbeit unter den Massen gehen. Die neuen Medien und ihre effiziente Nutzung können unsere gedruckte und mündliche Agitation, Propaganda und Organisationsarbeit unter den Massen oder Konferenzen, Podiumsdiskussionen und andere Einzel- und Gruppenaktivitäten nicht ersetzen, aber sie können auch keine Alternative zu ihnen sein. Sie können kein Grund dafür sein, die Arbeit zu vermeiden, die notwendig ist, um ein Teil der Massen zu sein, sondern ein klassenbewusster Teil ihres täglichen öffentlichen Lebens und ihrer Beziehungen, um Beziehungen zu ihren weitesten Teilen zu entwickeln und alle notwendigen Mittel zu nutzen, um dies zu erreichen.

VI. UNUNTERBROCHENE TÄGLICHE PARTEIARBEIT

41. Die Partei kann sich nicht unter den Massen entwickeln und keine dauerhaften Organisationen, hauptsächlich in den Fabriken, aufbauen, indem sie nur in Zeiten arbeitet, in denen die Arbeiterbewegung an Fahrt gewinnt oder in denen Arbeiteraktionen beginnen oder sich ausbreiten. Wie in den größten Höhen der Arbeiterbewegung, so darf sich die Partei auch in den Perioden, in denen diese sich auf die niedrigsten Ebenen zurückzieht, nicht von den Massen lösen, sondern muss mit ihnen zusammenarbeiten, als ihre wirklichen Führer die Form und die Methoden ihrer Organisation, ihrer Beziehungen und ihrer Arbeit weiterentwickeln, indem sie sie entsprechend den Bedingungen erneuert. Dies ist eine der unabdingbaren Voraussetzungen für die ununterbrochene revolutionäre Arbeit unter den Massen, sowohl unter den dunkelsten Bedingungen der Unterdrückung und des Terrors als auch in den Perioden, in denen die Bewegung im Aufschwung ist oder sich zurückzieht. Die revolutionäre Arbeit, die Lenin häufig hervorhebt, ist nicht nur diejenige, die in revolutionären Perioden geleistet wird, sondern auch diejenige, die geleistet wird, wenn sich die Bewegung zurückgezogen hat, ja sogar besiegt ist, und unter Bedingungen der Unterdrückung und des Terrors, die als die dunkelsten angesehen werden können. Die Parteiarbeit kann als ununterbrochene Aktivität durchgeführt werden, wenn die Gesamtheit der Mitglieder und Organisationen der Partei in der Lage ist, die Arbeits- und Organisationsformen je nach den Bedingungen zu erneuern, indem sie sich nicht von den Massen löst und in ihnen bleibt, wie schwerwiegend die Bedingungen auch sein mögen. Ebenso wie es eine notwendige Voraussetzung dafür ist, ist es auch ein erster Schritt, unsere Parteien auf der Grundlage von betrieblichen Organisationseinheiten/Zellen vor allem in Fabriken, Bergwerken, landwirtschaftlichen Betrieben und in allen Sektoren vom Gesundheits- bis zum Bildungswesen, vom Verkehr bis zur Kommunikation aufzubauen und diese Organisationen zur Basis der Partei zu machen.

42. Die Parteiarbeit unter den Massen muss als ein grundlegendes Element und Mittel unserer Agitations- und Propagandaarbeit behandelt werden und darf nicht auf die Verteilung und das Lesen oder Schreiben für die regelmäßigen oder unregelmäßigen, nationalen, regionalen oder fabrikmäßigen Publikationen reduziert werden. Wenn die Parteigrundorganisationen diese Arbeit mit einer Arbeit verbinden, die es ermöglicht, alle schriftlich-visuellen und verbalen Mittel und Methoden wie Flugblätter, Broschüren, Plakate, Wandzeitungen, kleine und große Arbeiterversammlungen usw. effektiv zu nutzen, dann können sie eine konkrete Arbeit leisten, die auf den Tatsachen des Lebens beruht. Nur wenn diese Einheit ohne Unterbrechungen, entsprechend den konkreten Bedingungen und den Bedürfnissen des Kampfes verwirklicht wird, kann die Parteiarbeit den Charakter einer täglichen und vielschichtigen Arbeit annehmen, die das Bewusstseins-, Organisations- und Kampfniveau der Massen erhöht. Eine weitere Bedingung für die allmählich wachsende, ununterbrochene, tägliche und vielseitige Parteiarbeit unter den Massen ist, dass die Basisorganisationen und Mitglieder in den Fabriken, Bergwerken, landwirtschaftlichen Betrieben, Institutionen usw. eine richtige Arbeitsteilung haben, die Parteikreise und andere Beziehungen auf organisierte Weise mobilisieren, indem sie Aufgaben und Pflichten entsprechend ihren Fähigkeiten zuweisen, und alle zentralen und lokalen Instrumente auf harmonische und effiziente Weise nutzen.

43. Die Bedingungen des Klassenkampfes, des Kampfes zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat, ändern sich in Abhängigkeit von vielen Faktoren und Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene und werden sich auch in Zukunft ändern. Die Partei muss in der Lage sein, in jeder auftretenden Situation zu handeln, Mittel und Formen der Arbeit und des Kampfes zu entwickeln, um ihren Einfluss auf die Massenbewegung und das politische Leben des Landes aufrechtzuerhalten; sie muss es verstehen, alle Formen des Kampfes und der legalen und illegalen Arbeit entsprechend den konkreten Bedingungen, in denen sie handelt, zu kombinieren. Die Partei muss unter allen Bedingungen, von den demokratischsten bis zu den dunkelsten Jahren der Reaktion, von den Zeiten des Aufschwungs der Bewegung bis zu den Zeiten ihres Rückzugs und ihrer Niederlage, unter den Massen sein und eine ununterbrochene tägliche Arbeit leisten, die mit allen Mitteln die breitest möglichen Teile der Massen erreicht. Dies gehört auch zu der ununterbrochenen Tätigkeit. Die Verwirklichung dieses Ziels erfordert die Kombination legaler und illegaler Methoden, verschiedener Arbeitsformen und -mittel wie Veröffentlichungen aller Art und die Teilnahme an Wahlen und am parlamentarischen Kampf entsprechend den Bedingungen unter Einbeziehung aller Organisationen und aller Ebenen der Partei, von ihren Basisorganisationen bis zu ihrem obersten Organ, und die ständige Weiterentwicklung dieser Beziehung durch Erneuerung entsprechend der Veränderung der Bedingungen. Unsere Parteien müssen unter allen Bedingungen, auch in demokratischen bürgerlichen Republiken, ihre Arbeit so gestalten, dass der Klassenfeind und die Herrschaftsapparate am wenigsten über die Parteiorganisationen und -beziehungen erfahren können. Dies ist nicht nur notwendig, um die Verluste der Angriffe der Diktatur, die in Zukunft möglich werden oder sich verstärken können, zu neutralisieren, abzuwehren oder auf ein Minimum zu beschränken, sondern auch, um die Angriffe der Kapitalisten wie Entlassungen usw. abzuwehren und dauerhafte und feste Organisationen aufzubauen. Die unter allen Bedingungen angemessene Kombination von Methoden, Formen und Mitteln der Parteiarbeit erfordert die Organisation einer kollektiven, arbeitsteiligen Tätigkeit in den höheren Organen der Partei ebenso wie in ihrer Basisorganisation. Die Schaffung von Parteiorganisationen überall dort, wo sich die Massen aufhalten, vor allem in den großen Fabriken, ist eine der Voraussetzungen und Hauptpfeiler, um nicht nur eine ununterbrochene Tätigkeit unter den Massen auszuüben, ein Teil von ihnen zu sein, also ihre Stimmung genau zu bestimmen, ihren Pulsschlag zu halten und zu messen, um die richtige Taktik zu verfolgen, sondern auch, um die Angriffe des Feindes abzuwehren und die Arbeit unter den widrigsten Bedingungen durchführen zu können.

Juli 2022


[1] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Selected Works, Vol.6, p. 40

[2]  Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Selected Works, vol.2, „The Urgent Tasks of Our Movement“, December 1900

[3] Zu den Unterschieden zwischen dem Opportunismus der Zweiten Internationalen und dem modernen Revisionismus und zur Erklärung, warum die Zerstörungskraft des modernen Revisionismus größer war und länger anhielt, lässt sich Folgendes sagen:

Der Opportunismus der Zweiten Internationale entstand und entwickelte sich unter den folgenden Bedingungen: a) Die kapitalistische Welt wurde in einen neuen Krieg zur Neuaufteilung der Welt hineingezogen, der zur Verschärfung ihrer Widersprüche und zu vielseitiger Zerstörung führte; b) deshalb wurde das wahre Gesicht des Verrats von den Massen relativ schnell durch ihre eigenen Erfahrungen erkannt; c) unter den Arbeitern, deren Lebens- und Arbeitsbedingungen sich unter Kriegsbedingungen verschlechtert hatten, entwickelten sich Wut, Unzufriedenheit und Kampfbereitschaft, und in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, kam es zu Arbeiteraufständen; d) mit der Oktoberrevolution erlitt das imperialistisch-kapitalistische System in Russland einen Schlag, und die UdSSR mobilisierte alle Kräfte für die Organisation der revolutionären Partei der Arbeiterklasse und der Arbeiterbewegung.

Andererseits waren die Bedingungen, unter denen der moderne Revisionismus entstand und sich entwickelte, wie folgt: a) Die kapitalistische Weltwirtschaft ist auf den Trümmern des zweiten Aufteilungskrieges in eine Wachstumsphase eingetreten, trotz der zyklischen Krisen, die sie durchlief, ohne dass es zu massiven Erschütterungen kam, und trotz der Tatsache, dass die imperialistisch-kapitalistische Einkreisung neue Brüche erlitt; b) obwohl die Kämpfe der unterdrückten Nationen und Völker, die zum Zerfall des Kolonialsystems führten, weitergingen, zog sich die Arbeiterbewegung zurück, und zur Befriedung der Arbeiter, vor allem in den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern, wurde die Politik des „Wohlfahrtsstaates“ verbreitet; d) die anderen sozialistischen Länder, mit Ausnahme von Albanien, waren nicht mehr die Mutterländer der Arbeiterbewegung und wurden zu Stützen der Reaktion, die ihr großes Prestige nutzten, um alle wirtschaftlichen, politischen und militärischen Möglichkeiten für die Hegemonie des modernen Revisionismus zu mobilisieren.

[4] Siehe „Über den Kapitalismus, die Arbeiterklasse und den Kampf für den Kommunismus“.

[5] Neben dem Arabischen Frühling sind die Arbeiter- und Volkskämpfe, die sich von Zeit zu Zeit in vielen Ländern wie dem Sudan, Haiti, Frankreich, Griechenland, Indien, Bangladesch usw. entwickelt haben, und die revolutionären Situationen, die sich in vielen anderen Ländern herausgebildet haben, mit vorübergehenden und begrenzten Erfolgen untergegangen oder haben eine schwere Niederlage erlitten, ganz zu schweigen von einem Sieg. Der Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass der größte Teil der Arbeiterklasse sich nicht als unabhängige und organisierte Kraft unter der Führung ihrer Partei an diesen Kämpfen beteiligen konnte, und dass sich diese Kämpfe nicht unter der Führung und der Herrschaft der Arbeiterklasse entwickeln konnten.

[6] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Speech at the Third Congress of The Communist International

[7] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Left Wing Communism, An Infantile Disorder

[8] Übersetzt aus dem englischen Original: Selected Works, Lenin, Vol. 10, „Letter to the German Communists“

[9] In seinem Artikel „Bolschewisierung der Parteien“ in der Kommunistischen Internationale, der Publikation der Komintern, erklärt D. Manuilsky, der Delegierte der UdSSR und Sekretär des Exekutivkomitees der Komintern, einen grundlegenden Aspekt der Bolschewisierung wie folgt: „Die grundlegende Aufgabe unserer Bruderparteien, das Hauptziel ihrer Bemühungen sollte darin bestehen, die größtmöglichen Kader von Fabrik- und Werkstattrevolutionären zu bilden, die sich mit Leib und Seele der Sache der Revolution verschrieben haben. Das ist das Ziel, das die Reorganisation der europäischen Parteien auf der Grundlage von Fabrik- und Werkstattkernen jetzt anstrebt.“

Er fährt fort: „… vor all unseren Sektionen steht eine gemeinsame Aufgabe. Es ist notwendig, dass sich alle unsere Sektionen den Arbeitern an der Basis annähern. Die Reorganisation der Parteien auf der Grundlage von Fabrik- und Werkstattkernen ist keine mechanische Reform, die nur die Beziehungen nach außen wiederherstellt. Sie bedeutet, das gesamte Zentrum der Parteiarbeit auf das Gebiet der unteren Betriebskerne zu verlagern. Nur eine Partei, die ihre kommunistischen Kerne in den Betrieben in Kampfstäbe für die Führung des revolutionären Kampfes der proletarischen Massen verwandelt, kann wirklich sagen, dass sie sich bolschewisiert.“ Und er verweist auf die Fortschritte der KPF in dieser Hinsicht und sagt: „Die Kommunistische Internationale kann wirklich mit Stolz den großen Schritt nach vorn feststellen, den die französische Kommunistische Partei auf diesem Weg gemacht hat. Von den 237 Delegierten des französischen Kongresses waren mehr als 200 Genossen Arbeiter.“ (Übersetzt aus dem englischen Original: Communist International, vol.1, no.10, 1924)

[10] https://www.marxists.org/history/international/comintern/3rd-congress/riddell-translations/Tactics-and-strategy.html

[11] Da allen Arten von Opportunismus und Revisionismus im Wesentlichen dieselbe bürgerliche Weltanschauung zugrunde liegt, schaffen sie mit ihren Leitlinien und der Enttäuschung und Verwirrung, die sie bei den Massen hervorrufen, die Voraussetzungen für die Verbreitung und Festigung aller Formen der bürgerlichen Ideologie und Strömungen, einschließlich der reaktionärsten.

[12] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Selected Works, Vol. I, 1897 article, „The Tasks of Russian Social Democrats“

[13] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, Selected Works, Vol. II

[14] In der Satzung des Bundes der Kommunisten, die unter aktiver Beteiligung von Marx und Engels auf dem ersten Kongress 1847, der die erste Initiative zur Gründung der revolutionären Partei der Arbeiterklasse war, ausgearbeitet und auf dem zweiten Kongress angenommen wurde, wurden unter Punkt 1 die Ziele des Bundes und unter Punkt 2 die Bedingungen für die Mitgliedschaft im Bund festgelegt. Die erste Bedingung, um Mitglied zu werden, war, „einen Lebens- und Handlungsstil zu führen“, der mit dem im ersten Punkt genannten Ziel übereinstimmt. Von den ersten Jahren an, in denen sie ihre Theorie als Handlungsanleitung für den Emanzipationskampf der Arbeiterklasse aufstellten, führten Marx und Engels einen „Lebens- und Handlungsstil“, der mit dem Ziel übereinstimmte, das im ersten Punkt der Satzung des Bundes der Kommunisten und im Kommunistischen Manifest ganz klar formuliert war. Wie auf anderen Gebieten entwickelte Lenin die Ansichten von Marx und Engels über die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse und die Bedingungen für die Mitgliedschaft in ihr weiter, indem er sie gegen alle Formen des Opportunismus verteidigte.

[15] Übersetzt aus dem englischen Original: Lenin, What is to be Done?, „3.5. The Working Class as Vanguard fighter for Democracy“