Artikel von der Revolutionären Kommunistischen Partei (PCR) Brasilien, September 2023
„Der ideologische Kampf im Feld der revolutionären Ideologie ist notwendig und dringend, um den Angriff der Reaktion abzuwehren und ihr entgegenzutreten. Kein Kommunist, keine Avantgarde-Partei der Revolution darf sich vor diesen Konfrontationen von Ideen und Vorstellungen scheuen. Wir müssen die Debatte eröffnen, uns den Ideen, Analysen, Erfahrungen, Lehren und Zielen stellen, um zu den Schlussfolgerungen zu gelangen, die uns weiterbringen.“ (Aufruf der Kommunisten an die Arbeiter und Völker der Welt, IKMLPO, 1994)
Unter den zahllosen Beiträgen von Karl Marx und Friedrich Engels zur Entwicklung der marxistisch-leninistischen Lehre und zum Kampf für die Weltrevolution ragen die Bemühungen dieser beiden Genies der Menschheit um den Aufbau des Bundes der Kommunisten, der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA) und um die Schaffung kommunistischer Parteien und Organisationen in verschiedenen Ländern heraus.
Ebenso wird, wenn man über die Beiträge Lenins und Stalins zur proletarischen Revolution und zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft spricht, der Arbeit, die sie zur Entlarvung des Opportunismus und seiner Spielarten in der Arbeiterbewegung und zum Aufbau der Dritten Kommunistischen Internationale geleistet haben, nicht die gebührende Bedeutung beigemessen.
Wie wir wissen, spielten Marx und Engels eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung des Kongresses des Bundes der Gerechten vom 2. Juni 1847 in den Gründungskongress des Bundes der Kommunisten. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war Marx nicht in der Lage, nach London zu reisen; es oblag Engels, die Aufgabe der Umbenennung des Bundes und die Notwendigkeit einer Organisation der Arbeiter mit dem Ziel der Abschaffung des kapitalistischen Systems zu verteidigen.
Einige Monate später, am 29. November 1847, fand der zweite Kongress des Bundes der Kommunisten statt. Auf Vorschlag von Marx und Engels wurde der erste Artikel der Statuten wie folgt formuliert: „Der Zweck des Bundes ist der Sturz der Bourgeoisie, die Herrschaft des Proletariats, die Aufhebung der alten, auf Klassengegensätzen beruhenden bürgerlichen Gesellschaft und die Gründung einer neuen Gesellschaft ohne Klassen und ohne Privateigentum.“ Der Kongress beschloss auch, dass die Liga ihre theoretischen Prinzipien und die Ideen des wissenschaftlichen Kommunismus offen verteidigen sollte.
Die Aufgabe, ein Manifest mit den neuen Prinzipien und dem Programm der Organisation zu verfassen, fiel Marx und Engels zu, was zum Erscheinen eines der Hauptwerke des Marxismus führte: das „Manifest der Kommunistischen Partei“, dass erstmals im Februar 1848, zwei Monate nach dem Beschluss des zweiten Kongresses, veröffentlicht wurde.
Die Jahre 1848 und 1849 waren Jahre intensiver Aktivitäten des Bundes zur Verbreitung der Prinzipien des Kommunismus. Im Jahr 1850 mussten sich Marx und Engels jedoch mit Differenzen innerhalb des Bundes auseinandersetzen und verfassten ein weiteres wichtiges Dokument, die „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März“, in der sie den Vormarsch der kommunistischen Ideen unter den Arbeitern bekräftigten und zur Fortsetzung des Kampfes für die Revolution aufriefen.
Nach dem Ende des Bundes setzten sich Marx und Engels für den Aufbau einer neuen kommunistischen Organisation der Arbeiterklasse ein. Dieser Kampf war am 28. September 1864 mit der Gründung der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA) erfolgreich. Engels zufolge bestand das Hauptziel der IAA darin, alle aktiven Elemente der Arbeiterklasse Europas und Amerikas zu einer großen Armee zu vereinigen. Das von Marx im Oktober 1864 verfasste Gründungsmanifest der IAA enthält die folgende Passage: „Wenn die Emanzipation der Arbeiterklassen das Zusammenwirken verschiedener Nationen erheischt, wie jenes große Ziel erreichen mit einer auswärtigen Politik, die frevelhafte Zwecke verfolgt, mit Nationalvorurteilen ihr Spiel treibt und in piratischen Kriegen des Volkes Blut und Gut vergeudet?“ (Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation, 1864)
In den Statuten der IAA, die ebenfalls von Marx verfasst wurden, finden wir folgende Formulierungen:
„In Erwägung,
daß die Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Arbeiterklasse selbst erobert werden muß; daß der Kampf für die Emanzipation der Arbeiterklasse kein Kampf für Klassenvorrechte und Monopole ist, sondern für gleiche Rechte und Pflichten und für die Vernichtung aller Klassenherrschaft;
[…]
daß alle auf dieses Ziel gerichteten Versuche bisher gescheitert sind aus Mangel an Einigung unter den mannigfachen Arbeitszweigen jedes Landes und an der Abwesenheit eines brüderlichen Bundes unter den Arbeiterklassen der verschiedenen Länder;“ (Statuten der Internationalen Arbeiter-Assoziation, 1864)
Auf dem Kongress der IAA in Genf im September 1866 sandte Marx einen sehr ausführlichen Bericht, in dem er betonte, dass die Hauptaufgabe der Internationalen darin bestehen sollte, die noch verstreuten Anstrengungen der Arbeiterklasse im Kampf für ihre Forderungen in verschiedenen Ländern zu vereinigen und zu konzentrieren, und er betonte, dass die Arbeiter nicht nur die Bedeutung der Brüderlichkeit im Kampf verstehen, sondern auch als Kämpfer in einer einzigen revolutionären Armee handeln sollten.
Kurz gesagt, die Arbeiter sind zahlenmäßig im Vorteil, da sie die große Mehrheit der Gesellschaft darstellen, aber um die Bourgeoisie zu besiegen, sind ein tiefer Zusammenhalt, Solidarität und internationale Organisation erforderlich.
Wir glauben, dass diese kleinen Auszüge aus den Bemühungen von Marx und Engels um die Schaffung und Entwicklung der Internationale ausreichen, um die Bedeutung hervorzuheben, die die Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus einer einheitlichen und organisierten Aktion der kommunistischen Weltbewegung beimaßen.
Lenin und die Dritte Internationale
W.I. Lenin war der wichtigste Führer der sozialistischen Revolution vom Oktober 1917 in Russland und der Architekt des Aufbaus der sowjetischen Gesellschaft, aber seine Arbeit zum Aufbau der Kommunistischen Internationalen und zur Entwicklung der Weltrevolution war nicht weniger bedeutend.
Lenin war der erste, der den Verrat an der Arbeiterklasse und den Bankrott der Zweiten Internationale anprangerte, als er aufdeckte, dass die wichtigsten sozialdemokratischen Parteien, die die Zweite Internationale anführten, den Krieg und die Bourgeoisie ihrer Länder unterstützten. Er setzte sich unermüdlich dafür ein, dass sich wirklich kommunistische Parteien gegen den Sozialchauvinismus zusammenschließen und revolutionäre Taktiken entwickeln.
Nach mehreren Treffen und Briefwechseln mit Linkssozialisten aus verschiedenen Ländern gelang es Lenin, während der ersten internationalen sozialistischen Konferenz, die vom 23. bis 26. August 1915 in Zimmerwald in der Schweiz stattfand, eine Gruppe revolutionärer Marxisten, die Zimmerwalder Linke, zu bilden. Lenin sieht in diesem kleinen Treffen der Linken den ersten Schritt für die Arbeiterbewegung, sich gegen den imperialistischen Krieg zu stellen und endgültig mit dem Opportunismus der Zweiten Internationale zu brechen.
Die zweite internationale sozialistische Konferenz fand im April 1916 in Kiental in der Schweiz statt; die Zimmerwalder Linke zeigte große Geschlossenheit bei der Verteidigung der Thesen Lenins, der Kritik am Internationalen Sozialistischen Büro (Exekutivorgan der Zweiten Internationale, das auf Beschluss des Kongresses von 1900 gegründet worden war) und forderte den Rücktritt aller Parteien, die Minister in bürgerlichen Regierungen hatten, die den imperialistischen Krieg unterstützten.
Mit der Machtergreifung in Russland und dem Beweis, dass die Positionen der Bolschewiki zum Krieg richtig waren, wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Zweite Internationale zu begraben und eine neue Internationale aufzubauen. So beschlossen Lenin und die bolschewistische Partei im Januar 1919 trotz der ausländischen Militärintervention, des Hungers und der Saboteure der Revolution, eine internationale Konferenz in Moskau über die Zukunft der kommunistischen Bewegung einzuberufen. Die Moskauer Konferenz schloss mit der sofortigen Einberufung eines internationalen Kongresses.
Unter dem Vorsitz Lenins und der Teilnahme von 52 Delegierten kommunistischer Parteien und Organisationen aus 30 Ländern fand vom 2. bis 6. März 1919 in Moskau der Erste Kongress der neuen und revolutionären Internationale statt. Nach einer eingehenden Debatte über die grundlegenden Fragen der Tagesordnung des Kongresses wurde ein Dokument über die bürgerliche Demokratie und die Diktatur des Proletariats angenommen, die Verfassung der Dritten Kommunistischen Internationale verabschiedet und ein Exekutivkomitee gewählt.
Ein Jahr später, vom 19. Juli bis 7. August 1920, fand in Petrograd (Russland) der Zweite Kongress der Kommunistischen Internationale statt, an dem mehr als 200 Delegierte aus 37 Ländern teilnahmen. Der Zweite Kongress verabschiedete Dokumente zu nationalen und kolonialen Fragen, zur Agrarfrage, zu den grundlegenden Aufgaben der Kommunistischen Internationale, legte die Bedingungen für die Aufnahme der Kommunistischen Internationale fest und entwickelte die Festlegung der Organisationsprinzipien und des Programms voran.
Der Dritte Kongress der Kommunistischen Internationale fand vom 22. Juni bis 12. Juli 1921 in Moskau statt und wählte Lenin zum Ehrenvorsitzenden. Die auf dem Dritten Kongress angenommenen Thesen zur internationale Lage und unsere Aufgaben, über die Taktik, sowie Aufbau, Methoden und Tätigkeit der kommunistischen Parteien werden bis heute von marxistisch-leninistischen Parteien in aller Welt studiert.
Am 5. November 1922 eröffneten 408 Delegierte von 58 kommunistischen Parteien und Organisationen in Petrograd den Vierten Kongress der Kommunistischen Internationale. Bei dieser Gelegenheit hielt Lenin seine Rede „Fünf Jahre russische Revolution und die Perspektiven der Weltrevolution“. Die weiteren Sitzungen fanden vom 9. November bis zum 5. Dezember in Moskau statt, und es wurden Resolutionen über die Taktik der Internationale, die Aufgaben der Kommunisten in der Gewerkschaftsbewegung und die Organisation der Kommunistischen Jugendinternationale verabschiedet.
In einer Analyse von Lenins enormem Beitrag zum Aufbau der Dritten Internationale schrieb Stalin: „Lenin betrachtete die Republik der Sowjets niemals als Selbstzweck. Er betrachtete sie stets als notwendiges Kettenglied zur Verstärkung der revolutionären Bewegung in den Ländern des Westens und Ostens, als notwendiges Kettenglied zur Erleichterung des Sieges der Werktätigen der ganzen Welt über das Kapital. Lenin wusste, dass nur diese Auffassung richtig ist, nicht nur vom internationalen Standpunkt, sondern auch vom Standpunkt der Erhaltung der Sowjetrepublik selbst. Lenin wusste, dass man nur dadurch die Herzen der Werktätigen der ganzen Welt für die entscheidenden Befreiungskämpfe entflammen kann. Deswegen legte er, der genialste unter den genialen Führern des Proletariats, schon am Tage nach der Errichtung der proletarischen Diktatur das Fundament der Arbeiterinternationale. Deswegen erweiterte und festigte er unermüdlich den Bund der Werktätigen der ganzen Welt – die Kommunistische Internationale. (Stalin: Zum Tode Lenins, Rede auf dem II. Sowjetkongress der UdSSR, 26. Januar 1924)
Unter der Leitung von Josef Stalin fanden in Moskau die folgenden Kongresse der Dritten Internationale statt: Der Fünfte Kongress, zwischen Juni und Juli 1924; der Sechste Kongress, zwischen dem 1. Juli und dem 1. September 1928. Im August 1935 fand unter dem Vorsitz von Georgi Dimitrow der Siebte Kongress der Dritten Internationale statt. Auf diesem historischen Kongress wurde Dimitrovs wichtiger Bericht „Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale im Kampfe für die Einheit der Arbeiterklasse gegen Faschismus“ angenommen, in dem er die faschistische Offensive der Bourgeoisie anprangerte, um die immer tiefer werdende Krise des kapitalistischen Systems aufzuhalten, und erklärte, dass der Faschismus „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ ist und rief die kommunistischen Parteien dazu auf, „ohne ihre Prinzipien und ihr Programm aufzugeben, die Politik der Volksfront zu unterstützen, um dieser Offensive der Bourgeoisie entgegenzutreten und sie zu besiegen“ (übersetzt aus dem Spanischen).
Mehr als drei Jahrzehnte lang spielte die Dritte Internationale eine zentrale Rolle bei der Vertiefung der politischen und ideologischen Einheit der internationalen kommunistischen Bewegung und scheute keine Mühe, die Weltrevolution zu fördern.
Wie wir sehen, widmeten Marx, Engels, Lenin und Stalin einen Großteil ihrer Energie der Entlarvung der anarchistischen, kleinbürgerlichen und opportunistischen Strömungen in der Arbeiterbewegung, der Überwindung der ideologischen Verwirrung in der kommunistischen Bewegung, der Formulierung eines revolutionären Programms und dem Aufbau einer internationalen Organisation der Arbeiter mit dem Ziel, eine neue klassenlose Gesellschaft ohne Privateigentum an den Produktionsmitteln aufzubauen.
Proletarischer Internationalismus und die Revolution
Es ist daher ein großer Fehler zu glauben, dass es für den Sieg der Revolution in einem Land ausreicht, die Bourgeoisie und ihre Regierung zu besiegen. Tatsächlich ist der Kapitalismus, wie Stalin feststellte, seit langem ein globales System der Unterdrückung und Ausbeutung von Arbeitern und Völkern und die nationalen Volkswirtschaften sind Glieder einer einzigen Kette der Weltwirtschaft. Darüber hinaus agieren die imperialistischen Länder stets in Abstimmung mit den lokalen Bourgeoisien, um die Herrschaft der kapitalistischen Monopole und des Finanzkapitals über die Nationen aufrechtzuerhalten, Hindernisse für die revolutionäre Bewegung zu schaffen und sogar fortschrittliche Regierungen zu destabilisieren. In Wirklichkeit ist der nationale Kampf eng mit dem Kampf für die Weltrevolution verwoben, und die marxistisch-leninistischen Parteien müssen, wenn sie den Sieg erringen wollen, ihre Einheit und Zusammenarbeit bei der Durchführung der revolutionären Aufgaben vertiefen.
In der Tat ist der Sozialchauvinismus („Der Sozialchauvinismus ist Opportunismus, der so ausgereift ist, in der langen Periode eines verhältnismäßig „friedlichen“ Kapitalismus so stark und unverschämt geworden ist, sich ideologisch und politisch so herausgebildet, sich so eng an die Bourgeoisie und die Regierungen angeschlossen hat, daß man sich mit dem Vorhandensein einer solchen Strömung innerhalb der sozialdemokratischen Arbeiterparteien nicht abfinden darf.“ – Lenin: „Der Zusammenbruch der Zweiten Internationale“, 1915), indem er das Prinzip des proletarischen Internationalismus völlig aufgab, zu einer reaktionären Strömung in der kommunistischen Bewegung geworden, die die Verteidigung der nationalen Interessen forderte, um den imperialistischen Krieg und die Ausplünderung der Bourgeoisie zu unterstützen. In der Tat ist, wie Stalin warnte, eine der Gefahren der Entartung einer kommunistischen Partei gerade „der Unglaube an die internationale proletarische Revolution; der Unglaube an ihren Sieg; das skeptische Verhalten gegenüber der nationalen Befreiungsbewegung in den Kolonien und abhängigen Ländern; das Nichtbegreifen der Tatsache, dass unser Land ohne die Unterstützung durch die revolutionäre Bewegung der anderen Länder dem Weltimperialismus nicht hätte standhalten können; das Nichtbegreifen der Tatsache, dass der Sieg des Sozialismus in einem Lande nicht endgültig sein kann, weil dieses Land nicht gegen eine Intervention gesichert ist, solange die Revolution nicht wenigstens in einer Reihe von Ländern gesiegt hat; das Nichtbegreifen jener elementaren Forderung des Internationalismus, der zufolge der Sieg des Sozialismus in einem Lande nicht Selbstzweck sein kann, sondern Mittel zur Entwicklung und Unterstützung der Revolution in anderen Ländern sein muss.“ (Stalin: Fragen und Antworten, 9. Juni 1925).
Die Entwicklung und Förderung des proletarischen Internationalismus ist daher eine ständige Aufgabe einer kommunistischen Partei, ob groß und stark oder klein und ohne Ressourcen. Denn jeder Schlag, den die Arbeiterklasse der Weltbourgeoisie versetzt, schwächt die Klasse der Ausbeuter und stärkt die Arbeiterklasse und den Kampf für den Sozialismus. Kurzum, ein wahrer Marxist-Leninist muss sich nicht nur den Aufgaben der Revolution in seinem Land widmen, sondern sich in gleicher Weise für die Weltrevolution einsetzen und den revolutionären Kampf in jedem Teil der Welt auf verschiedene Weise unterstützen. Das bedeutet, wie Genosse Enver Hoxha zu Recht betonte: „Wenn sie [die marxistisch-leninistischen Parteien] geschlossen handeln und alle gemeinsam gegen die Kräfte der Reaktion vorgehen, wenn sie alle Intrigen aufdecken, die der Kapitalismus und der moderne Revisionismus auf verschiedene Weise aushecken, um die Revolution niederzuschlagen und den Klassenkampf zu unterdrücken, dann ist ihr Triumph gesichert. „(Enver Hoxha, Imperialismus und die Revolution, 1978, übersetzt aus dem Englischen)
Die Bedeutung der IKMLPO für die Weltrevolution
In diesem Sinne beschlossen die marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen im August 1994 in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, ein Treffen einzuberufen mit dem Ziel, die Angriffe der Weltbourgeoisie auf den Kommunismus zu bekämpfen und den kämpferischsten und klassenbewusstesten Teil der Arbeiterklasse zu organisieren. Fünfzehn marxistisch-leninistische Parteien und Organisationen (Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Kommunistische Partei Kolumbiens (marxistisch-leninistisch), Kommunistische Partei Chiles (Proletarische Aktion), Marxistisch-leninistische Kommunistische Partei Ecuadors (PCMLE), Kommunistische Organisation Spaniens „Oktober“, Kommunistische Partei der Arbeiter Frankreichs (PCOF), Organisation für den Aufbau der Proletarischen Partei Italiens, Kommunistische Partei Mexikos (marxistisch-leninistisch) -PCMML, Kommunistische Partei der Arbeit der Dominikanischen Republik (PCT), Revolutionäre Kommunistische Partei der Türkei (TDKP), Revolutionäre Kommunistische Partei von Burkina Faso, Revolutionäre Kommunistische Partei Irlands). Nachdem sie die Krise des Kapitalismus und den Kampf gegen den Revisionismus erörtert hatten, beschlossen sie, die Internationale Konferenz Marxistisch-Leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) und die Zeitschrift „Einheit und Kampf“ zu gründen.
Unserer Meinung nach hatte die Entscheidung, die IKMLPO zu gründen und die Kräfte zu bündeln, um den Revisionismus zu verurteilen und die politische und ideologische Einheit der Marxisten-Leninisten zu vertiefen, für unsere Zeit die gleiche Bedeutung wie die Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation und der Dritten Internationale.
Natürlich gibt es Unterschiede, aber für uns ist es am wichtigsten, die Gemeinsamkeiten dieser Ereignisse hervorzuheben. Tatsächlich befand sich der Kapitalismus zu all diesen Zeiten in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Bourgeoisie betrieb eine gewaltsame Ausbeutung der arbeitenden Massen, Elend und Armut nahmen in allen Ländern zu und die Widersprüche zwischen den wichtigsten imperialistischen Ländern vertieften sich mit der Verschärfung des Streits um Märkte und Rohstoffquellen und der Zunahme der imperialistischen Kriege. In all diesen Epochen erwies sich der Kapitalismus als unfähig, die schwerwiegenden Probleme der Menschheit zu lösen, und Theoretiker und Parteien, die sich als Marxisten bezeichneten, leugneten dennoch seinen revolutionären Charakter, förderten die Versöhnung der Klassen und säten Pessimismus und Angst unter den arbeitenden Massen.
In seinem Artikel „Der Zusammenbruch der Zweiten Internationale“ analysiert Lenin die Zeit, die der Gründung der Dritten Internationale vorausging:
„Der Zusammenbruch der II. Internationale fand seinen sinnfälligsten Ausdruck in dem himmelschreienden Verrat der Mehrheit der offiziellen sozialdemokratischen Parteien Europas an ihren Überzeugungen und an ihren feierlichen Resolutionen von Stuttgart und Basel. Doch dieser Zusammenbruch, der den vollen Sieg des Opportunismus, die Verwandlung der sozialdemokratischen Parteien in nationalliberale Arbeiterparteien bedeutet, ist lediglich das Ergebnis der ganzen geschichtlichen Epoche der II. Internationale, des Ausgangs des 19. und des Beginns des 20. Jahrhunderts
[…]
Die proletarischen Massen, deren alte Führerschicht wahrscheinlich zu etwa neun Zehnteln zur Bourgeoisie übergelaufen ist, standen der Orgie des Chauvinismus, dem Druck des Belagerungszustands und der Militärzensur zersplittert und hilflos gegenüber“.
Sehen wir uns nun an, was in dem Aufruf der Kommunisten an die Arbeiter und Völker der Welt steht, die 1994 von den Parteien, die die IKMLPO gegründet haben, angenommen wurde:
„In den letzten Jahren hat die kommunistische und Arbeiterbewegung einige große Rückschläge erlitten. Der Prozess der Restauration des Kapitalismus seit dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, der den Weg für Entwicklungen wie in Osteuropa, der ehemaligen Sowjetunion, Albanien usw. ebnete, trägt die Spuren der Aktionen des Imperialismus, der reaktionären Kräfte, der Revisionisten und Pro-Kapitalisten. Die historischen Grenzen, die Unerfahrenheit, das Fehlen einer theoretischen Entwicklung, die Unterschätzung der inneren Widersprüche der sozialistischen Gesellschaft, die Bürokratisierung und die Isolation der kommunistischen Partei von den Arbeitern und Massen – all dies sind Ursachen, die dazu beigetragen haben, dass die Kommunisten, die Arbeiterklassen und die Völker nicht in der Lage waren, ihre Errungenschaften zu verteidigen und die Restauration des Kapitalismus zu verhindern.
[…]
Der Revisionismus stellt eine Gefahr für den revolutionären Prozess, für die kommunistische Partei und für den Aufbau des Sozialismus dar. Die Revisionisten und Opportunisten aller Couleur stellen weiterhin eine Gefahr dar, gegen die der Kampf nicht eingestellt oder geschwächt werden kann und darf.“ (Aufruf der Kommunisten an die Arbeiter und Völker der Welt)
Im Jahr 2007 nahm die IKMLPO das Dokument zur internationale Lage und unsere Aufgaben an: „Die neue Weltordnung, der Kapitalismus und der Imperialismus“, die den gegenwärtigen Charakter des kapitalistischen Imperialismus bewertet, den revolutionären Charakter der Arbeiterklasse bekräftigt, die Notwendigkeit des Aufbaus der Internationale hervorhebt und zum Schluss kommt:
„Die Niederlage der Arbeiterklasse und des Sozialismus bedeutete einen Rückschlag von einem halben Jahrhundert: den Zerfall der Sowjetunion, der nicht nur durch Angriffe auf die Arbeiterklasse, sondern aus verschiedenen Gründen verursacht wurde. Wir sehen, wie Niederlagen, Rückschläge und Zerfall dazu genutzt werden, das Gefühl zu säen, dass „Kampf nutzlos ist“, dass „wir für nichts kämpfen“, und so Pessimismus und negative Gefühle zu verbreiten und zu legitimieren … Für die Arbeiterklasse ist eine Niederlage kein unvermeidliches Schicksal. Die Geschichte schreitet mit Siegen, aber auch mit Niederlagen der revolutionären Klasse voran. Unabhängig vom Ausmaß der Gewalt und ihrer Dauer sind die Niederlage und der Rückzug der Arbeiter Teil dieses Bildes. Wichtig ist, dass die Arbeiter die entsprechenden Lehren ziehen, nicht nur aus ihren Siegen, sondern auch aus ihren Niederlagen. Trotz der erlittenen Rückschläge schreiten Geschichte und Menschheit voran und die Arbeiterklasse behält ihre Rolle als treibende Kraft dieses Fortschritts bei.“ (übersetzt aus dem Englischen)
Die Rolle der Parteien, die das IKMLPO bilden
In den 29 Jahren ihres Bestehens haben die IKMLPO und ihr Koordinierungskomitee trotz zahlreicher Hindernisse und Schwierigkeiten ihre Aufgabe wirksam erfüllt. In all diesen Jahren hat die Konferenz die Zahl der Parteien und Organisationen in ihren Plenarsitzungen erheblich erweitert und keine Mühe gescheut, um die Revolution, den Sozialismus und die Diktatur des Proletariats zu verteidigen und die IKMLPO als marxistisch-leninistische Alternative inmitten so vieler Schwierigkeiten und Spaltungen in der kommunistischen Bewegung zu stärken.
Es waren drei Jahrzehnte harter Arbeit und wichtiger Siege. Politische und ideologische Verwirrung, auch wenn es sie noch gibt, herrscht auf der Konferenz nicht, denn in ihren Adern fließt das rote Blut des Marxismus-Leninismus und der entschlossene Kampf gegen den zeitgenössischen Revisionismus, die Bourgeoisie und den Imperialismus. Es gibt keinen einzigen Kontinent, auf dem die IKMLPO nicht vertreten ist, und ihre Positionen werden heute in verschiedenen Sprachen durch Resolutionen, Manifeste und die Zeitschrift „Einheit und Kampf“propagiert.
In Anerkennung der immensen revolutionären Rolle der Jugend organisierte und veranstaltete die IKMLPO Dutzende von Jugendcamps, die Internationalen Treffen der antifaschistischen und antiimperialistischen Jugend, die entscheidend dazu beitrugen, dass Tausende von Jugendlichen ein marxistisches und revolutionäres Verständnis der Welt entwickelten und ihr Engagement für die Revolution im Weltmaßstab vertieften, sowie zahllose Texte über die Arbeit von Kommunisten in ihrer Jugend verfassten.
Der Fortschritt des Frauenkampfes in den letzten Jahren hat in der IKMLPO Unterstützung und ein Instrument gefunden, um den männlichen Chauvinismus und das Patriarchat in der kapitalistischen Gesellschaft zu bekämpfen. Beharrlich hat die IKMLPO die Parteien aufgefordert, Delegationen zu bilden und sich wirksam an den Internationalen Frauenkonferenzen zu beteiligen, und sie hat drei Treffen der lateinamerikanischen und karibischen Frauen organisiert, um in der Praxis eine revolutionäre Alternative für die Frauenbewegung aufzubauen.
Um ein Klassen- und revolutionäres Bewusstsein in der Arbeiterbewegung zu entwickeln, erarbeitete die IKMLPO verschiedene Manifeste zum 1. Mai und das Dokument „Die tägliche, kontinuierliche und systematische Arbeit der Partei der Arbeiterklasse unter den Massen“, organisierte Treffen von Gewerkschaftsführern in Europa und die Gewerkschaftstreffen von Lateinamerika und der Karibik (ELACS), förderte die Klassensolidarität unter den Arbeitern und leitete die Arbeit der IKMLPO-Organisationen in der Arbeiterklasse.
In diesen drei Jahrzehnten haben viele Organisationen und Parteien in der IKMLPO eine präzise und richtige Orientierung in Bezug auf die internationale politische Situation und die revolutionären Aufgaben gefunden. Unsere eigene Partei, die Revolutionäre Kommunistische Partei Brasiliens (PCR), hat auf den Plenarsitzungen der IKMLPO, in bilateralen Treffen mit den Parteien und vor allem durch die revolutionäre Praxis und Aktion unserer Genossen in ihren Ländern viel gelernt. Zweifellos ist die PCR noch weit von dem Ziel entfernt, die Mehrheit der Arbeiterklasse und der Ausgebeuteten in Brasilien zu gewinnen; wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir zögern nicht zu sagen, dass ein Großteil unseres politischen und ideologischen Engagements, die Entwicklung und das Wachstum unserer Partei in den letzten 20 Jahren auf unseren Beitritt zur IKMLPO im Jahr 2000 zurückzuführen ist. Für all dies danken wir allen Parteien und Genossen, die im Juli 1994 die Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) gegründet haben. (IKMLPO) gegründet haben und dass sie seit fast 30 Jahren der Sache der proletarischen Revolution und dem Prinzip des proletarischen Internationalismus treu geblieben sind.
Kritik und Selbstkritik
Abschließend möchten wir eine Frage stellen: Haben wir, die Parteien und Organisationen, aus denen sich die IKMLPO zusammensetzt, in Anbetracht der Rolle der IKMLPO genug Energie und Arbeit in die Entwicklung der IKMLPO gesteckt?
Das sehen wir nicht so. Wir sind zu sehr mit den nationalen Aufgaben beschäftigt und diskutieren in unseren Parteien selten über die Beschlüsse der IKMLPO. Eine einfache Frage genügt, um festzustellen, wie falsch dieses Verhalten ist: Was würde mit der internationalen kommunistischen Bewegung, mit unseren Parteien geschehen, wenn die Genossen, die im Juli 1994 in Quito waren, im Namen wichtiger nationaler Aufgaben der Revolution in ihren eigenen Ländern geblieben wären? Es besteht kein Zweifel, dass das Gefühl, dass „der Kampf nutzlos war“ und der Pessimismus über die Weltrevolution einen weitaus größeren Schaden angerichtet hätten.
Wenn wir der Meinung sind, dass die Haltung der Genossen der Parteien, die die IKMLPO gegründet haben, die richtigste war, die am meisten mit den Prinzipien des Marxismus-Leninismus und des proletarischen Internationalismus übereinstimmte und der richtige Weg zur Bekämpfung des zeitgenössischen Revisionismus war, sollten wir darüber nachdenken, ob unser Engagement für die Plenarsitzungen und Treffen, die von der IKMLPO gefördert werden, zum jetzigen Zeitpunkt mit der Notwendigkeit übereinstimmt, eine starke marxistisch-leninistische Bewegung in der Welt aufzubauen. Es gibt verschiedene Fakten, die zeigen, dass unser Engagement für die IKMLPO noch schwach ist. Ein Beispiel ist die Arbeit mit der Zeitschrift „Einheit und Kampf“.
Natürlich sind unsere Parteien mit vielen materiellen Schwierigkeiten konfrontiert, da dies die Situation der Arbeiterklasse ist und wir Parteien und Organisationen der Arbeiterklasse sind. Aber wenn wir beabsichtigen, die Weltbourgeoisie, die immense und mächtige Kommunikationsmittel wie Fernsehen, Radio, Kino, Internet usw. beherrscht und kontrolliert, tief zu treffen, dürfen wir die Arbeit der Agitation und Propaganda und die Stärkung einer marxistisch-leninistischen Organisation in der Welt nicht unterschätzen.
Die Zeitschrift „Einheit und Kampf“ hat zum Ziel, den Marxismus-Leninismus unter den Kommunisten zu verbreiten, unsere Kämpfer zu schulen und für die politische und ideologische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse zu kämpfen. In der Tat ist die Zeitschrift ein hervorragendes Mittel, um die IKMLPO und ihre Ideen in der internationalen kommunistischen Bewegung zu verbreiten und den Marxismus-Leninismus als die Zukunft und die einzige Garantie für Frieden und Glück für die Menschheit zu verteidigen. Aber damit die Zeitschrift dieses Ziel erreichen kann, müssen unsere Parteien mehr Zeit für das Schreiben der Artikel aufwenden, die sie an die Zeitschrift schicken; jede Organisation muss die Artikel übersetzen und den Druck der Zeitschrift sicherstellen, damit sie von den Revolutionären in allen Ländern wirklich studiert wird. Unsere Erfahrung zeigt, dass nur wenige Aktivisten die Zeitschrift im PDF-Format oder online lesen.
Wir sind auch der Meinung, dass es in den nationalen Versammlungen unserer Parteien notwendig ist, die Bedeutung der Gründung der IKMLPO und ihrer drei Jahrzehnte währenden Existenz als lebendiger Beweis dafür, dass die glorreiche Armee der Revolution unbesiegbar ist, tiefer zu diskutieren und in der Diskussion über unseren nächsten Schritt in Bezug auf den Aufbau der Konferenz voranzukommen.
Darüber hinaus ist und war der Marxismus-Leninismus nie eine nationalistische Ideologie; sein Ziel ist die Zerstörung des Weltkapitalismus, das Ende der Klassengesellschaft auf dem gesamten Planeten und die Errichtung der Diktatur des Proletariats als unverzichtbarer Schritt, um die Menschheit zum Kommunismus zu führen.
Kurz gesagt, jede Partei und Organisation der Konferenz muss sich aktiver an der Förderung der Weltrevolution beteiligen; schließlich wird unser Heimatland der Revolution umso näher sein, je schwächer der kapitalistische Imperialismus in der Welt ist.
Zentralkomitee
Revolutionäre Kommunistische Partei (PCR) Brasilien
September 2023